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Jürgen Trittin
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Frage von Manuel B. •

Frage an Jürgen Trittin von Manuel B. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Trittin,

auch ich möchte Ihnen eine Frage zum Thema Afghanistan stellen.
Natürlich stimme ich, wie jeder denkende Mensch, Ihnen zu, dass zivile Opfer IMMER zu vermeiden sind.
In meinen Augen stellen Sie die Afghanen aber als ´blöder´ da als die wirklich sind. Das Land hat nicht 8 Jahre Krieg hinter sich, sondern (grob überschlagen) 40 Jahre.

Ich halte es für äusserst bedenklich zu meinen, dass afghanische Zivilisten nicht wüssten was sie tun, wenn sie sich massenhaft in der Nähe von Taliban mit Tanklastzügen aufhalten. Man kann mir einfach nicht erklären, dass ein so gebeuteltes Volk so etwas nicht kommen sehen kann.

Ich würde von Ihnen gerne wissen, wie Sie zu dieser Sichtweise der Dinge stehen, und ob Sie mich zumindest annähernd verstehen können.

Manuel.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Busch,

ob die getöteten Zivilisten sich darüber bewußt sind, dass sie sich in Gefahr begeben ist genauso Spekulation, wie die Frage, ob sie sich dort freiwillig aufgehalten haben, oder ob sie dort auf Druck der Taliban waren. Die bisherigen Meldungen dazu sind nicht eindeutig.

Trotzdem kann dies nicht die Frage sein. Die Bundeswehr und die Weltgemeinschaft sind in Afghanistan um die Unsicherheit der Kriegs-, Bürgerkriegs- und Talibanherrschaft zu beenden und den Afghanen Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit zu ermöglichen. Ein Militäreinsatz, der zivile Opfer in Kauf nimmt führt aber nicht zu mehr Sicherheit, sondern zu Verunsicherheit, bis hin zur Ablehnung der Anwesenheit der ausländischen Truppen. Daher hat die USA ihre Strategie letztes Jahr endlich geändert.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Trittin