Frage an Jürgen Trittin von Thomas M. bezüglich Bildung und Erziehung
Lieber Herr Trittin,
in Dransfeld können Eltern von Kindern, die zum Gymnasium gehen sollen, die Schule nicht frei wählen. Eine Festlegung des Schulbezirks legt fest, dass die Kinder das Gymnasium in Hann. Münden besuchen müssen. Ein Grund hierfür ist nicht ersichtlich. Das Grotefend-Gymnaisum in Münden ist mit ca 1.200 Schülern wirklich groß, sein Bestand wäre nicht ansatzweise gefährdet, wenn ein Teil der Dransfelder Kinder auch nach Göttingen auf das Gymnasium gehen würde. Andererseits haben viele Dransfelder Eltern ihre Arbeit oder nachschulische Betreuungsmöglichkeiten in Göttingen. Außerdem kann in Göttingen zwischen einer Vielzahl von profilierten Gymnasien gewählt werden, während in Hann. Münden nur ein Gymnasium existiert, was die Schwerpunktausbildung naturgemäß nicht erleichtert. Einen echten Grund für eine solche Beschränkung der Freiheit der Schulwahl kann man nicht erkennen. Seit Jahren bemühen sich die Eltern in Dransfeld im Interesse ihrer Kinder, dass diese bevormundende Regelung abgeschafft wird. Alle Bemühungen sind bisher am Kreistag (schwarz-grüne Mehrheit) gescheitert.
Wie stehen Sie zu diesem Thema? Halten Sie die Festlegung des Schulbezirks für gerechtfertigt? Gibt es hierfür wirklich überzeugende Gründe, die mir bisher noch niemand hat darlegen können?
Für eine Antwort vor der Bundestagswahl wäre ich Ihnen dankbar.
Ihr Thomas Matusche
Sehr geehrter Herr Matusche,
ich kann nachvollziehen, dass sich Eltern eine freie Auswahl eines Schulstandortes wünschen. Ein genereller Verzicht auf Schuleinzugsbezirke halte ich aber für nicht sinnvoll, da dies die Schließung einzelner Schulstandorte zufolge haben könnte. Aber schon bisher gibt es nach meinen Kenntnisstand Dransfelder Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit im begründeten Ausnahmefall ein Gymnasium in Göttingen zu besuchen.
Mit der Einrichtung einer neuen IGS in Bovenden und hoffentlich weiteren Gesamtschulen im Landkreis Göttingen konnten die Grünen im Kreistag zumindest eine Verbesserung bei der Wahlmöglichkeit zwischen Gesamtschulen und dem dreigliedrigen Schulsystem erreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Trittin