Frage an Jürgen Trittin von Udo G. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Trittin, würden Sie mir darin zustimmen, dass die derzeitigen Bemühungen der Bundesregierung um einen Platz im Sicherheitsrat der UN ein schwerer politischer Fehler sind? Nicht nur die Kosten scheinen nicht bedacht worden zu sein. Vor allem aber passt dieses Bestreben nicht in eine rationale Europa-Politik. Stimmen Sie weiter mit mir darin überein, dass die "nachhaltigen" Bemühungen des Kanzlers und der gesamten Regierung um den Stuhl im Sicherheitsrat fatal an das erinnern, was Wilhelm II unter "Politik" verstanden hat, nämlich Grossmannssucht? Der Kaiser hat übrigens nachher in Holland Holz gesägt. Ist da jetzt vielleicht jemand auf den Herrn Chirac hereingefallen? MfG Udo Groenewold
Sehr geehrter Herr Groenewold,
leider wird bei uns die Diskussion um den Sicherheitsrat auf die Frage nach einem Sitz Detuschlands in diesem reduziert. Unser Anliegen ist es - und dafür tritt Joschka Fischer ein - eine umfassende Reform des Sicherheitsrates zu erreichen. Die Strukturen des Sicherheitsrates entsprechen nicht mehr den heutigen Notwendigkeiten.
Es geht hier nicht um "Großmachtssucht", sondern um die Fortsetzung unserer Polititk der Friedenssicherung und Konfliktvermeidung.
Mit freundlichem Gruß
Olaf Denter