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Judith Skudelny
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Frage von Andy G. •

Werden Sie sich für ein vollständiges und zeitunabhängiges Fracking-Verbot einsetzen und entsprechend abstimmen?

in letzter Zeit fordern einige die Aufhebung des Schiefer-Fracking-Verbotes in Deutschland - teilweise mit Verweis auf die sog. Expertenkommission, die jedoch wesentliche sigifikante Quellen (z.B. https://concernedhealthny.org/compendium/ & https://www.ohchr.org/en/special-procedures/sr-environment/safe-climate-report) sowie entscheidende Fakten ignoriert hat:

Zur Förderung der vermuteten Vorkommen im Untergrund wären rd. 48.000 Bohrungen auf rd. 9.300 km² notwendig. Dabei werden mehrere Millionen Liter Wasser für eine einzelne Bohrung benötigt. Die Nutzungskonflikte durch die flächendeckende Industrialiserung, die Konkurrenz bezgl. d. Bewässerung f.d. Landwirtschaft und Trinkwasserbereitstellung sowie die Gesundheitsauswirkungen wären enorm.

Gerade im Hinblick auf die zu erreichende Klimaneutralität 2045 ist Fracking für Deutschland nicht zielführend, da es weder kurzfristig zur Versorgungssicherheit beiträgt noch klimapolitisch verantwortlich wäre.

MfG

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr G.,

wir befinden uns inmitten einer beispiellosen Energiekrise, hervorgerufen durch Putins völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine und verschärft durch eine verfehlte deutsche Energie- und Außenpolitik der letzten Jahre. Solange es mit dem Schutz von Umwelt und Gesundheit einhergeht, müssen wir in dieser Situation alle Energiepotenziale ausschöpfen, damit die Menschen und Betriebe gut durch den Winter und die nächsten Jahre kommen. Als Brückentechnologie werden wir Gas noch einige Zeit lang benötigen.

Die deutsche Politik sollte deshalb offen über die Potenziale und Chancen der Ausweitung der deutschen Erdgasförderung diskutieren. Die derzeit in Deutschland erreichbaren Vorkommen würden sich durch Fracking vervielfachen. Mit den Erdgasvorkommen in der Nordsee hat Deutschland hier ein großes Potenzial.

Wie wissenschaftliche Studien zeigen, verursacht Fracking unter modernen Sicherheitsstandards keine relevanten Umweltschäden. Wir importieren aktuell Fracking-Gas aus den USA, während wir unsere eigenen Möglichkeiten in Deutschland nicht nutzen. Dabei hat importiertes Fracking-Gas aus den USA eine um 20 Prozent schlechtere CO2-Bilanz! Aufgrund unserer wesentlich strengeren Umweltstandards wären auch Unfälle deutlich unwahrscheinlicher.

Es ist höchste Zeit, den Einsatz von Fracking ergebnisoffen zu prüfen und diskutieren.

Mit freundlichen Grüßen

Judith Skudelny

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