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Judith Skudelny
FDP
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Frage von Elisa K. •

Welche konkreten handlungsstrategien werden zur Verbesserung der Situation in der eingliederungshilfe umgesetzt

Seit 20 Jahren bin ich als HEP im Bereich der eingliederungshilfe tätig.
Die Situation hat sich in den letzten Jahren dramatisch entwickelt.
Ganz konkret interessiert mich, aus welchen Gründen die politischen Debatten sich größtenteils auf den Gesundheitssektor beschränken und der Bereich der eingliederungshilfe so wenig Beachtung und Raum bekommt.
Das BTHG sollte die Selbstbestimmung von MmB stärken und Abläufe vereinfachen. Individualleistungen sichern und bedarfsgerechte Assistenz verbessern.
Der FKmangel wird diese Idee einer Verbesserung vorerst nicht realisierbar machen.
Digitale Entlastungen und eine Änderung des einwanderungsgesetzes werden die Situation vermutlich nur in geringem Maße beeinflussen.
Viele Kollegen würden weiterhin ihrem Beruf nachgehen, sofern die Rahmenbedingungen verbessert würden.
Dies wäre z.b möglich durch bessere stellenpläne um päd. Qualitativ arbeiten zu können und freie Tage zu sichern dafür bräuchte es allerdings mehr Gelder und eine lobby.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau K.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich habe Ihre Anfrage zum Anlass genommen, beim zuständigen Bundesministerium für Arbeit und Soziales nachzuhaken, was dort geplant ist, um die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten in der Eingliederungshilfe zu verbessern. Das Ministerium hat die Federführung bei der von der Ampelkoalition angestoßenen Neuaufstellung der Fachkräftestrategie der Bundesregierung übernommen.

Ziel der Strategie ist es, die Anstrengungen der Unternehmen und Betriebe zur Gewinnung und Sicherung von Fachkräften zu unterstützen. Dazu wurden die fünf prioritären Handlungsfelder zeitgemäße Ausbildung, gezielte Weiterbildung, Erhöhung von Arbeitspotentialen und Erwerbsbeteiligung, Verbesserung der Arbeitsqualität und Arbeitskultur sowie Modernisierung der Einwanderung und Reduzierung der Abwanderung identifiziert.

Die Fachkräftestrategie der Bundesregierung ist branchenübergreifend und als ein fortlaufender Prozess konzipiert. Sie stellt somit einen Auftakt und Rahmen für die weitergehende Fachkräftesicherung der Ressorts der Bundesregierung dar, welche spezifische Berufe, Branchen oder Themenfelder - zumeist unter Beteiligung der einschlägigen Sozialpartner - gezielt und vertieft adressieren. Von den skizzierten Maßnahmen können daher auch die sozialen Berufe profitieren.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat mir versichert, dass es die Fachkräftesicherung im Bereich der Eingliederungshilfe im Blick hat. Es steht im regelmäßigen Austausch mit den verschiedenen Akteuren und den zuständigen Fachabteilungen der anderen Ressorts, aber vor allem auch mit den Ländern, die letztlich für Ausführung des SGB IX zuständig sind. Dabei erfolgt ein Austausch zu verschiedenen Ideen und der Aufbereitung von Informationen zu bereits angelaufenen Maßnahmen. Denn um das mit dem Bundesteilhabegesetz verfolgte Ziel der personenzentrierten Leistungserbringung vollständig erreichen zu können, ist es unerlässlich, dass es im Bereich der Eingliederungshilfe sowohl auf Seite der Leistungserbringer als auch der Leistungsträger ausreichend und gut qualifiziertes Personal tätig ist.

Mit freundlichen Grüßen

Judith Skudelny

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