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Judith Skudelny
FDP
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Frage von Nicolai B. •

Frage an Judith Skudelny von Nicolai B. bezüglich Umwelt

Liebe Frau Skudelny

Der Klimawandel ist langfristig gesehen das größte Problem der Menschheit. Gegenmaßnahmen, z.B. Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen oder autofreie Sonntage sind bekannt, dennoch werden diese nicht eingeführt. Natürlich kann man wirtschaftliche Interessen, Wählerstimmen o.ä. anführen. Das Problem hierbei ist, dass es der Natur ziemlich egal ist, sie schlägt trotzdem zurück. Warum werden denn gerade keine autofreien Sonntage mehr eingeführt? Das gab es ja schon einmal und wir haben es sogar, es muss ein Wunder gewesen sein, überlebt.

Viele Grüße,
Braun

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Sonntagsfahrverbote und Tempolimits in Deutschland halte ich nicht für den geeigneten Weg, den Klimawandel zu stoppen.

Ein Tempolimit bringt keine deutliche Reduzierung des CO2-Ausstoßes mit sich. Das Umweltbundesamt kam 2009 zu dem Ergebnis, dass ein Tempolimit von 120 km/h für Pkw auf Autobahnen lediglich zu einer sehr geringen CO2-Einsparung führt. Da nur rund ein Drittel aller Pkw-Fahrstrecken auf Autobahnen zurückgelegt werden, läge die tatsächliche Minderung bei drei Prozent. Wenn man über den nationalen Tellerrand blickt, sind die Ergebnissen noch ernüchternder. Lediglich 0,5 Prozent aller weltweiten CO2-Emissionen sind auf den Verkehrssektor in Deutschland zurückzuführen. Das bedeutet: Mit einem Tempolimit könnten nur rund 0,015 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes reduziert werden. Eine verschwindend geringe Menge.

Fahrverbote, ob an bestimmten Tagen oder für bestimmte Streckenabschnitte, halte ich ebenfalls für nicht zielführend. Die Freiheit der Bürger zeigt sich auch in ihrer Möglichkeit, mobil zu sein. Die Menschen sollen selbst entscheiden können, wie sie ihre Mobilität gestalten wollen. Die Bürger können oftmals nicht auf andere Verkehrsmittel umsteigen, nur weil ein Verkehrsmittel verboten wird. Angebote sollten immer vor Verboten kommen. Anstatt auf Sonntagsfahrverbote setzen wir Freie Demokraten darauf, die Emissionen durch Verbesserungen im Öffentlichen Nahverkehr und durch Innovationen wie eine smarte digitale Verkehrslenkung zur Reduzierung von Staus zu verringern.

Ein aktiver und wirkungsvoller Beitrag für den Klimaschutz wäre es, den Verkehrssektor in das Europäische Emissionshandelssystem aufzunehmen. Dafür spricht sich die FDP-Fraktion aus. So könnten Emissionen durch Marktanreize an der richtigen Stelle eingespart werden, dort, wo es am effizientesten ist. Denn für den Klimaschutz ist es letztendlich nicht relevant, an welcher Stelle CO2 eingespart wird. Hauptsache CO2 wird nachweislich reduziert – und zwar nicht nur in Deutschland.

Mit freundlichen Grüßen

Judith Skudelny

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