Sehr geehrter Herr Weingarten, wie kann ihrer Meinung nach die Prohibition ein ausgewogenes Verhältnis von individueller Freiheit und gesellschaftlicher Prävention sein?
Sie haben geschrieben, dass für sie aus die verletzenden Äußerungen bei Twitter gegen ihre Person ein klares Zeichen einer Suchtabhängigkeit vieler Menschen ist. Leider hat sich das Internet dazu entwickelt das jeder seine Wut unreflektiert mitteilen kann. Selbst wenn sie 1000 Nachrichten mit flegelhaften Verhalten erhalten haben entspricht das nur 0,0002% der Konsumenten (statistischen Bundesamt 2021 4,5 Mio Konsumenten). Sie beschneiden die individueller Freiheit von 4,5 Mio Menschen Aufgrund der destruktiven Äußerung von 0,0002% von ihnen?
Alle von ihnen erwähnten Experten und Stellungnahmen zum Thema Cannabis haben einen Konsens, die derzeitige Cannabis-Prohibition ist gescheitert! Wie können sie denn davon ausgehen das es besser wird, wenn sie diese fortsetzen? Warum ist es besser, wenn Menschen verunreinigtes Schwarzmarktcannabis konsumieren anstatt hochwertiges aus kontrollierten Anbau? Der Konsum findet statt, heute und jetzt. Sie können die Risiken reduzieren mit ihrem "JA"!
Ich bin für ein Gesetz, das Prävention in den Mittelpunkt stellt. Der aktuelle Gesetzesentwurf trägt dem nach meiner Auffassung nicht in ausreichendem Maße Rechnung.