Lehrer werden in Bayern
Lieber Herr Herrmann,
zukünftig steht die Entscheidung an, in welchem Bundesland ich mein Referendariat ableiste. Welche Faktoren sprechen aus Ihrer Sicht dafür, dies im Bundesland Bayern zu absolvieren, obwohl die Vorbereitungsdienstdauer die Längste ist und aufgrund der Landesgröße die Versetzungsmöglichkeiten sehr weit sein können. Danke für Ihre Antwort und beste Grüße nach Bayern.
Sehr geehrter Herr P.,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 23. Juli 2023.
Gerne habe ich mich beim zuständigen Staatsministerium für Unterricht und Kultus erkundigt und darf Ihnen zu Ihrer Anfrage hinsichtlich einer Entscheidung über die Aufnahme des Lehramtsreferendariats in Bayern Folgendes mitteilen:
Der Vorbereitungsdienst für ein Lehramt an öffentlichen Schulen findet in Bayern im Beamtenverhältnis auf Widerruf statt (Art. 26 Abs. 1 Satz 2 Leistungslaufbahngesetz, Art. 5 Abs. 1 Bayerisches Lehrerbildungsgesetz). Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Vorbereitungsdienst erhalten hierfür Anwärterbezüge (Art. 75 ff Bayerisches Besoldungsgesetz (BayBesG)), hinsichtlich der Höhe des Anwärtergrundbetrags wird auf die beim Landesamt für Finanzen zur Verfügung gestellte Tabelle LfF Bezüge: Besoldung (bayern.de) verwiesen.
Ziel des Vorbereitungsdienstes ist es, die angehenden Lehrkräfte bestmöglich auf die spätere Ausübung des Lehrerberufs vorzubereiten und dafür eine ausgewogene Ausbildung aus Seminaranteilen und eigenverantwortlichem Unterricht zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund besteht für Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter bzw. Studienreferendarinnen und Studienreferendare grundsätzlich auch die Möglichkeit, über zehn Wochenstunden Ausbildungsunterricht oder selbständigen Unterricht hinaus eigenverantwortlichen Unterricht zu erteilen (Art. 79 BayBesG), und hierfür – ergänzend zu den Anwärterbezügen – eine Unterrichtsvergütung zu erhalten.
Durch die Teilnahme am Vorbereitungsdienst erhalten die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter bzw. Studienreferendarinnen und Studienreferendare eine hochwertige schulpraktische Ausbildung, während der die Seminarlehrkräfte auf die individuelle Ausgangslage eingehen. Durch die Möglichkeit des Einsatzes an Schulstandorten einerseits in Ballungsgebieten, andererseits auch im ländlichen Raum, können die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter bzw. Studienreferendarinnen und Studienreferendare dabei unterschiedliche Erfahrungen für ihre künftige Tätigkeit gewinnen.
Nach Abschluss des Vorbereitungsdienstes bestehen grundsätzlich gute Chancen auf eine Einstellung in den staatlichen Schuldienst in Bayern.
Weitere Fragen richten Sie gerne an das zuständige Kultusministerium.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Herrmann, MdL