Frage an Joachim Herrmann von Guido L. bezüglich Recht
Sehr geehrterr Herr Innenminister Herrmann,
in Ihren Zuständigkeits- und Verantwortungsbereich fällt das bayrische Landeskriminalamt.
Momentan ermittelt der Untersuchungsausschuss "Labor" (wo es um die Aufklärung des Betrugsskandals des Laborarztes Bernd Schottdorf geht) im bayrischen Landtag.
Gestern fand dort u.A. die Zeugenvernehmung des Zeugen Alois Schötz (ehemaliger stellvertretender SoKo-Ermittler im "Fall Schottdorf" beim LKA) im UA statt.
Herr Schötz belastete ehemalige Vorgesetzte im LKA schwer (siehe z.B. den Bericht des BR vom 21.04.15: http://www.br.de/nachrichten/untersuchungsausschuss-soko-labor-schottdorf-100.html ; bitte auch Filme anschaun!).
Meine Fragen:
- Was wussten Sie bisher von den m.E. skandalösen Zuständen beim LKA im Fall Schottdorf?
- Was gedenken Sie zu tun, um in dem -entschuldigen Sie bitte meine deutliche Wortwahl- "Saustall" LKA Bayern "aufzuräumen", damit sich eine derartige, offensichtliche Behinderung von Ermittlungen nicht mehr wiederholen kann?
- Können Sie nachvollziehen, dass der gemeine Bürger (ich zähle mich dazu) im Lichte der gestern im Untersuchungsausschuss "Labor" zutage getretenen Missstände kaum noch Vertrauen in die bayrische Justiz sowie in das Landeskriminalamt haben kann?
In Erwartung Ihrer baldigen, dezidierten und selbstverständlich ehrlichen Antwort verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen aus Eching (Lkr. Freising)
Guido Langenstück
Sehr geehrter Herr Langenstück,
ich danke für Ihre Anfrage über www.abgeordnetenwatch.de hinsichtlich des aktuellen Untersuchungsausschusses „Labor“ des Bayerischen Landtags. Ich bitte Sie um Verständnis, dass ich Ihnen als nicht betroffene „dritte“ Person aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Details aus internen polizeilichen Vorgängen erläutern kann und darf.
Der Untersuchungsausschuss „Labor“ des Bayerischen Landtags hat den Auftrag, unter anderem die in den Medien bekannt gewordenen Vorwürfe zu den angeblichen Missständen innerhalb des Bayerischen Landeskriminalamts aufzuklären. Dazu sind noch zahlreiche Zeugeneinvernahmen aus dem Bereich der bayerischen Polizei und Justiz terminiert, um die tatsächlichen Vorgänge im Zusammenhang mit der damaligen Sonderkommission umfassend aufzuklären.
Ich bedauere, wenn die mediale Berichterstattung bei Ihnen den Eindruck erweckt hat, dass Polizei und Justiz in Bayern nicht mehr vertrauenswürdig seien. Dazu sehe ich keine Veranlassung. Zum jetzigen Zeitpunkt vermag ich mich ebenso wenig Ihrer Äußerung hinsichtlich des „Saustalls“ anzuschließen.
Ich darf Ihnen jedoch versichern, dass ich die Ergebnisse dieses unabhängigen Untersuchungsausschusses genauestens analysieren und etwaige aufgezeigte Versäumnisse umfassend aufarbeiten lassen werde.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Herrmann, MdL