Sehr geehrter Herr Lehmann, wie können Sie Ihre Zustimmung zum Entschließungsantrag 20/14698 am 29.01.25 mit den christlichen Werten, für die Ihre Partei namentlich eintritt, vereinbaren?

Sehr geehrte Frau W.,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich verstehe, dass insbesondere migrationspolitische Entscheidungen und Abstimmungen kritisch hinterfragt werden – gerade im Zusammenhang mit den christlichen Werten, die die CDU als Partei mitträgt.
Meine Zustimmung zum Entschließungsantrag 20/14698 basiert auf der Überzeugung, dass eine verantwortungsvolle Migrationspolitik Humanität und Ordnung miteinander verbinden muss. Christliche Werte bedeuten für mich, Menschen in Not zu helfen, aber gleichzeitig sicherzustellen, dass unser Land eine realistische, funktionierende Asyl- und Integrationspolitik betreiben kann.
Warum habe ich zugestimmt?
- Schutz der Hilfsbedürftigen: Unser Asylsystem muss sich auf diejenigen konzentrieren, die wirklich Schutz benötigen. Eine unkontrollierte Zuwanderung überlastet staatliche Strukturen und gefährdet die Akzeptanz für Schutzsuchende.
- Steuerung und Begrenzung der Migration: Der Antrag sieht Maßnahmen vor, die das Asylsystem effektiver machen, ohne dabei humanitäre Prinzipien zu verletzen.
- Europäische Verantwortung: Eine nachhaltige Migrationspolitik kann nur im europäischen Verbund gelingen. Wir setzen uns weiterhin für eine gerechte Lastenverteilung und funktionierende Rückführungsabkommen ein.
Vereinbarkeit mit christlichen Werten
Die christlichen Werte, auf die sich die CDU bezieht, umfassen sowohl Nächstenliebe als auch Verantwortung. Wir müssen helfen, aber wir dürfen uns nicht überfordern. Unsere Politik muss gerecht sein – für diejenigen, die Schutz suchen, aber auch für die Gesellschaft, die diesen Schutz gewährt.
Ich hoffe, meine Beweggründe nachvollziehbar dargelegt zu haben. Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.
Herzliche Grüße
Jens Lehmann MdB