Wie kommen Sie der Aufgabe nach, ihre konservativen Werte klar von rechtsextremen Positionen abzugrenzen ?
Bitte lassen Sie sich NICHT auf eine Zusammenarbeit mit der AFD ein !
Ich halte diese Partei für undemokratisch und gefährlich für unsere Werte in der Bundesrepublik.

Sehr geehrte Frau H.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich kann Ihre Bedenken bezüglich der AfD verstehen. Ich selber habe die AfD im letzten Jahr als verfassungsfeindlich bezeichnet. Wir grenzen uns von den Positionen der AfD klar ab. Trotzdem sorgen sich die Bürger unseres Landes um ihre Sicherheit. Dies hat uns nach den Anschlägen zum Handeln noch vor der Bundestagswahl gezwungen und wir haben die entsprechenden Vorschläge in Form des 5-Punkte-Plan und auch des Zustrombegrenzungsgesetzes zur Abstimmung gestellt. Die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag sind nach dem Scheitern der Ampel schwierig. Wenn wir aber als derzeit nach Umfragen stärkste Kraft keine Anträge mehr in den Bundestag einbringen sollen, weil diese möglicherweise die Zustimmung der AfD finden, versagt unser demokratisches System. Es grenzt nicht nur an Arbeitsverweigerung, sondern bedeutet auch faktisch die Abschaffung der Demokratie.
Meiner Auffassung nach hat diese geführte Debatte unserer Demokratie gutgetan. Die deutschen Bürger sind nach den verheerenden Anschlägen, zuletzt in München, Magdeburg und Aschaffenburg, tief gespalten. Die Mehrheit der Bevölkerung, und das belegen Umfragen, spricht sich für die Begrenzung der Migration aus. Die Union hat genau das verstanden und handelt. Nur aus der Mitte heraus kann dieses Problem gelöst werden. SPD und Grüne sollten Friedrich Merz für diesen Vorstoß dankbar sein. Wir haben aus der Bürgerschaft viel Zustimmung für unseren Weg erhalten.
Für uns als Union ist aber auch klar: Wir halten nach wie vor an dem Unvereinbarkeitsbeschluss fest und schließen eine Zusammenarbeit mit der AfD aus. Es wird mit dieser Partei keine Form der Regierungsbeteiligung und Zusammenarbeit geben. In vielen Bereichen gibt es keinerlei Schnittmengen, die für uns jedoch elementar in unserer derzeitigen Wirtschafts- und Sicherheitslage sind. Angefangen bei einer Mitgliedschaft in der NATO und der Europäischen Union bis hin zum Eurosystem und der Situation in der Ukraine.
Mit freundlichen Grüßen
Jana Schimke