Was halten Sie von einer Großoffensive zum Wohnungsbau?

Sehr geehrter Herr P.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Es fehlt an Wohnraum, aber aus dem Vorhaben der Bundesregierung zu Beginn der Legislaturperiode, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, ist bisher nichts geworden. Die 14 Maßnahmen, die auf dem Baugipfel im September 2023 verkündet wurden, gehen in die richtige Richtung und haben auch viele Forderungen der Unionsfraktion aufgegriffen. Doch auch ein dreiviertel Jahr nach dem Gipfel ist kaum eine Maßnahme umgesetzt. So wartet die unter hohen Kosten und Zinsen leidende Branche seit über einem Jahr auf echte Impulse für mehr und bezahlbaren Wohnungsbau. Das Heizungsgesetz verursachte ein absolutes Chaos in der Branche und hemmte noch einmal zusätzlich das Baugeschehen.

Wir haben als Unionsfraktion im September letzten Jahres einen Antrag mit konkreten Punkten unter dem Titel „Deutschland aus der Wohnungsbaukrise führen - Jetzt wirksame Maßnahmen für bezahlbares Bauen und Wohnen ergreifen“ erarbeitet, der leider im März 2024 von der Koalition abgelehnt wurde. 

Konkret fordern wir steuerliche Anreize zur Ausweitung und Verbesserung von Förderprogrammen und vor allem die Senkung der Bau- und Baunebenkosten. Bauen ist viel zu teuer in Deutschland. Wie das vergangene und das laufende Jahr zeigen, kann dieses Ziel jedoch nicht allein durch Neubau erreicht werden. Um den dennoch weiter steigenden Bedarf zu decken, muss neben dem Neubau verstärkt auf den Um- und Ausbau bestehender Gebäude gesetzt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Jana Schimke