Frage an Jana Schimke von Christa H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Herrero,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Die Corona-Pandemie ist für uns alle eine Belastungsprobe und bestimmt seit mehr als ein Jahr unser gesamtes Leben.

Die Begrenzung der Infektionszahlen, um die Überbelastung des Gesundheitssystems zu verhindern, ist oberstes Ziel in dieser Pandemie und treibende Kraft jeder politischen Maßnahme. Der Inzidenzwert war dabei stets der Maßstab. Doch die ausschließliche Fokussierung auf die Infektionszahlen sehe ich kritisch. Die Inzidenz gibt keine Auskunft über die tatsächlichen Erkrankten, die schwere Krankheitsverläufe, die Auslastung der Intensivbetten oder auch der Sterbefälle. Weiterhin wissen wir heute mehr, als zu Beginn der Pandemie. Ich erinnere hier nur an die aktuelle Studie der Technischen Universität Berlins zur Übertragbarkeit in Innenräumen und im Freien.

Der aktuelle Umgang mit der Pandemie birgt erhebliche Schäden für die Wirtschaft sowie den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land. Die Auswirkungen der von den Landesregierungen verordneten Maßnahmen auf Wirtschaft und Gesellschaft sind exorbitant und deren langfristige Folgen sind schwer absehbar. Aus diesem Grund sollten die gewonnen Erkenntnisse zusammen mit dem Inzidenzwert und anderen statistisch relevanten Größen in den kommenden Corona-Maßnahmen eingebunden werden.

Wir alle wissen, dass die Corona-Pandemie unser Leben noch einige Zeit maßgeblich beeinflussen wird. Gerade deshalb halte ich es für wichtig, die strikten kurzfristigen Maßnahmen mit langfristigen Lösungen zu ersetzen. Es sollte unser Ziel sein, in ein weitestgehend normales Leben zurückzukehren und unseren Fokus dabei auf die Umsetzung von Hygienekonzepten, Testungen und Impfungen sowie den Schutz der Risikogruppen zu richten. Nur so können wir sowohl die Gesundheit der Bürger als auch die Funktionalität der Wirtschaft gewährleisten und die Menschen in unserem Land wieder zusammenbringen.

Mit freundlichen Grüßen
Jana Schimke, MdB