Frage an Jana Schimke von Matthias R. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Rackwitz,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage. Schaf- und Weidetierhalter tragen zum Natur- und Landschaftsschutz sowie zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei. Ihre Leistung gilt es, anzuerkennen und finanziell abzusichern.

Wir verfügen hierfür in der Bundesrepublik durch die zwei Säulen der gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union über gute Fördermöglichkeiten. Die Einführung einer Weidetierprämie, wie von Linke und Grüne gefordert, nach dem Vorbild anderer europäischer Staaten würde Berufsschäfer hingegen unter der Berücksichtigung aller Förderinstrumente schlechter stellen.

So erhalten die Schäfer in Ländern mit Weidetierprämie für ihr Dauergrünland bei Weitem nicht so hohe Prämien wie in Deutschland, wo extensiv genutztes Dauergrünland die gleiche Prämie erhält wie hochproduktives Ackerland. Eine Weidetierprämie als Direktzahlung in Form der freiwillig gekoppelten Stützung hätte aber zur Folge, dass diese zusätzliche Finanzleistung zu Lasten der Flächenprämien aller landwirtschaftlichen Betriebe einschließlich der Schafe haltenden Betriebe selbst gehen würde.

Gleichwohl sieht auch die Union Verbesserungsbedarf an den bestehenden Förderinstrumenten und will vielmehr die Mittel aus 1. und 2. Säule zielgerichteter und genauer ausrichten. Bei der für 2020 anstehenden Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik wird die Bundesregierung einfordern, dass noch mehr Weidetierhalter von den Direktzahlungen profitieren und in der 2. Säule noch stärker als bisher besonders tier- und umweltgerechte Haltungsverfahren und Agrarumweltmaßnahmen gefördert werden. Zudem fordert die Bundesregierung, dass die gekoppelten Zahlungen in der EU zurückgefahren und dadurch Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der EU verringert werden. Insgesamt dürften davon alle deutschen Ziegen- und Schafhalter deutlich profitieren.

Deshalb teile ich die Auffassung meiner Fraktion und hätte den Antrag der Fraktion Die Linke und Grünen ebenfalls abgelehnt. Sollten Sie Fragen und Anregungen darüber hinaus haben, können Sie mich gerne kontaktieren.

Mit freundlichen Grüßen

Jana Schimke, MdB