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Jan-Niclas Gesenhues
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Jutta R. •

Hallo Herr Gesenhues, wollen Sie - und wenn ja, dann was - gegen Tierexporte in Drittländer unternehmen?

Hallo Herr Gesenhues,

auch aus dem Münsterland werden Tiere in den Nahen Osten gebracht, bei denen weder während des Transportes im Sommer Tierschutz eingehalten wird und erst recht nicht im Zielland.
Wie stellen Sie sich eine artgerechte Haltung der Tiere vor und wie wollen Sie gezielt artgerechte Tierhaltung unterstützen? Wie kann man Bauern bewegen, Tiere anders zu halten und Tierschutz einzuhalten?

VG

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Hallo Frau Rahmeier,

für uns Grüne hat der Tierschutz eine hohe Priorität. Da Tiertransporte in Drittstaaten und die damit verbundenen Verladungen in vielen Fällen nicht mit dem Tierschutz vereinbar sind, die Tiere Durst, Angst, Hunger und Schmerzen leiden, sehe ich hier Handlungsdruck. Wir Grüne fordern daher die Begrenzung der Dauer von Tiertranpsorten auf maximal vier Stunden innerhalb Deutschlands und acht Stunden bei internationalen Transporten. Transporte in Drittstaaten müssen verboten werden, wenn hier nicht lückenlos und überprüfbar nachgewiesen werden kann, dass der Schutz der Tiere auf dem Weg, bei der Verladung und der anschließenden Behandlung gewährleistet ist. Da dies aktuell nicht gewährleistet werden kann, spreche ich mich für ein Aussetzen von Tiertransporten in Drittländer aus. Mehr zu unserer Position erfahren Sie in diesem Antrag unserer Bundestagsfraktion: https://dserver.bundestag.de/btd/19/004/1900448.pdf

Wir wollen den Tierschutz in der Landwirtschaft stärken. Die Haltungsbedingungen müssen sich den Tieren anpassen, nicht umgekehrt. Eingriffe am Tier, die mit dem Tierschutz nicht vereinbar sind, wie routinemäßiges Schwänzekürzen, Kükenschreddern oder betäubungslose Kastration, wollen wir beenden. Tiere Brauchen mehr Platz, Beschäftigungsmaterial, Einstreu, gutes Futter und im besten Fall Frischluftzugang. Die ökologische Landwirtschaft mit besseren Tierhaltungsbedingungen wollen wir stärker fördern. Beim anstehenden Umbau der Landwirtschaft unterstützen wir die landwirtschaftlichen Betriebe, z.B. durch ein umfangreiches Förderprogramm für Stallumbauten, Vereinfachungen im Baurecht und auskömmliche Preise durch eine Tierwohlabgabe auf Fleischprodukte, die den Erzeugerinnen und Erzeugern zugute kommt. Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/themen/agrar/artgerechte-tierhaltung-und-faire-verguetung.

Beste Grüße,

Jan-Niclas Gesenhues

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