Sollte es Ihrer Meinung nach erlaubt bleiben, dass Hobbyjäger aus wirtschaftlichen Interessen und Vergnügen, die wenigen Wildtiere, die in Deutschland noch Leben, töten?
Obwohl wir uns mitten in einem menschengemachten Artensterben befinden und freilebende Tiere in Deutschland ihr Dasein lediglich in der vielfach übernutzten „Kulturlandschaft“ fristen können, ist es üblich als Hobbyjäger Wildtiere zum eigenen Nutzen und Vergnügen zu töten. Die gesamte Landschaft ist bis in den letzten Winkel mit Hochsitzen gepflastert und kein Nichtjäger hat eine Chance ein Wildtier zu sehen, weil diese auf Grund der massiven Verfolgung extrem scheu sind. Durch hochtechnisierte Ausstattung mit Waffen, Nachtsichtgeräten und Wärmebildkameras haben Wildtiere ihre letzten Rückzugmöglichkeiten verloren.
Selbst „Rote Liste Arten“ sind in Deutschland zur Jagd frei gegeben, während auch der mit der Agrar- und Waldwirtschaft geteilte Lebensraum sich durch weitere Raumforderungen des Menschen immer mehr verringert.
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Sehr geehrte Frau W.,
vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Arbeit.
Ich lehne das Töten von Tieren nur zum Spaß klar ab. Jagd kann dann einen Beitrag zum Naturschutz leisten, wenn sie naturschutzfachlich ausgerichtet ist. Wenn beispielsweise in einer Landschaft ohne große Beutegreifer bestimmte Wildbestände nicht reguliert werden, würde dies dazu führen, dass Lebensräume durch Verbiss zerstört würden - zulasten der Artenvielfalt.
Ihre Sorge um das Artenaussterben und die Flächenkonkurrenzen teile ich. Wir brauchen dringend eine umfassende Offensive für den Naturschutz. Mit umfassendem Naturschutz, Renaturierung und Artenschutz.
Ich versichere Ihnen, dass ich mich weiterhin für den Schutz unserer heimischen Tierwelt und Lebensräume einsetzen werde. Der Naturschutz war für mich der Grund, in die Politik einzutreten und bleibt für mich handlungsleitend. Viele konkrete Ansatzpunkte für Umwelt- und Naturschutz habe ich übrigens in meinem Buch „Offensiver Umweltschutz“ aufgeschrieben, falls Sie sich für konkrete Umsetzungsmöglichkeiten interessieren.
Mit freundlichen Grüßen
Jan-Niclas Gesenhues