Frage an Jan-Marco Luczak von Thomas S. bezüglich Soziale Sicherung
Guten Tag Herr Luczak,
Zitat Herr Luczak:
"Der großen Mehrheit unserer Bürgerinnen und Bürger ging es noch nie so gut wie heute. Löhne und Renten sind deutlich gestiegen und steigen weiter. (...) Diese Erfolge der unionsgeführten Bundesregierung kommen allen zugute. Gerade auch den Menschen in den unteren und mittleren Einkommensgruppen."
https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/dr-jan-marco-luczak/question/2017-08-02/280019
Zitat Zeit-online:
"Rund 20 Prozent der Beschäftigten in Deutschland arbeiten einem Zeitungsbericht zufolge für einen Niedriglohn unter zehn Euro in der Stunde. In Ostdeutschland liege ihr Anteil sogar bei 30 Prozent, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Daten des Bundesarbeitsministeriums. "
http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-12/arbeitsmarkt-niedriglohn-anteil-beschaeftigte
1. Bleiben Sie dabei, dass die "Erfolge der unionsgeführten Bundesregierung" gerade auch den Menschen in den unteren und mittleren Einkommensgruppen zugute kommen?
2. Taugt ein Niedriglohn zu einem guten Leben?
Sie weisen darauf, dass wer 3h am Tag arbeitet nicht das gleiche verdienen kann wie jemand mit 8h Arbeit/Tag. Aber auch in einem Vollzeitjob arbeiten sich viele Menschen in Deutschland arm:
"Mickrig-Lohn für Fulltime-Jobs: (...) Die Bundesregierung hat auf Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion die Lohnunterschiede in einzelnen Branchen ermittelt. Ergebnis: Die Differenzen sind zum Teil erschreckend groß. Viele Angestellte müssen mit deutlich weniger als 2000 Euro brutto im Monat auskommen."
3. Ein MdB erhält 9.541,74 € brutto /Monat während viele Angestellte weniger als 2000 Euro brutto/Monat bekommen - finden Sie das gerecht?
4. Wollen Sie diese Diskrepanz ändern, wenn ja - wie?
Viele Grüße, T. S.
Sehr geehrter Herr S.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Fragen.
Ich bin grundsätzlich der Meinung: Deutschland ist ein liebens- und lebenswertes Land, in dem man gut wohnen, arbeiten und leben kann. Der großen Mehrheit unserer Bürgerinnen und Bürger ging es noch nie so gut wie heute. Unsere Wirtschaft wächst. Es gibt in Deutschland mehr Beschäftigung als je zuvor. Die Zahl der Arbeitslosen ist auf dem tiefsten Stand seit 1991, die Arbeitslosenquote ist so gering, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das ist keine Augenwischerei. Das sind die Fakten.
Den von Ihnen zitierten Zeitungsbericht kenne ich nicht, deshalb kann ich ihn weder kommentieren noch bestätigen, dass die darin erwähnten Zahlen korrekt sind. Ich bin allerdings der Ansicht, dass jede Arbeit besser ist, als keine Arbeit. Auch ein geringer Lohn ist besser, als gar kein Lohn. Denn bei der Arbeit geht es nicht allein um den Lohn, sondern auch um ein selbstbestimmtes und sinnerfülltes Leben. Insofern ergibt sich aus den von Ihnen gegenübergestellten Zitaten gar kein Widerspruch.
Die Rahmenbedingungen, die von der unionsgeführten Bundesregierung geschaffen wurden, haben dazu geführt, dass heute mehr Menschen eine Arbeit haben als zuvor.
Dabei sehe natürlich auch ich: In Deutschland gibt es ungelöste Probleme und Menschen, denen wir helfen müssen. Insofern sind wir einer Meinung. Ich sehe mit Sorge, dass es einigen Menschen weniger gut oder sogar schlecht geht. Daher betrachte ich es auch als meinen persönlichen Auftrag, die Situation auch für diese Menschen nachhaltig zu verbessern, wo ich es kann.
So habe ich zum Beispiel immer dafür gekämpft, dass Mieten bezahlbar bleiben. Ebenso setze ich mich sehr dafür ein, dass insbesondere jungen Familien der Weg in die eigenen vier Wände erleichtert wird.
Ich hoffe, dass ich Ihnen meinen Standpunkt vermitteln konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Jan-Marco Luczak