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Jan-Marco Luczak
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Frage von Ernest G. •

Frage an Jan-Marco Luczak von Ernest G. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr JM Luczak,

ich wohne in der Schlangenbader Straße in Wilmersdorf, aber warum ich jetzt genau auf Sie zukomme, hat damit zu tun, dass über uns die Flugschneise, wenn ich jetzt richtig liege, vom/für den Flughafen Berlin-Tempelhof liegt.

Denn ich fühle mich schon gestört durch den doch zu lauten Flugzeuglärm, besonders, wenn ich vor allem im Sommer das Fenster so gut wie ständig offenhabe, und z. B. Fernseh gucken will, und dabei kann ich wegen dem Lärm nix hören.

Ich hoffe nur, dass der Flughafen nächstes Jahr (2007) endlich wirklich geschlossen wird, ich hoffe natürlich dabei, dass dem Baubeginn für den Flughafen BBI (Berlin-Brandenburg International) am Schönefeld absolut nichts mehr im Wege steht, denn sonst müsste man Tempelhof doch etwas länger offenhalten.

Und besonders kurz nach dem WM-Finale in Berlin am 9. Juli (Frankreich gegen Italien) hat mich der Flugzeuglärm besonders massiv gestört, weil alle eineinhalb bis drei Minuten ein Flieger über uns vorbeiflog, und am nächsten Tag stand in der Zeitung, dass tatsächlich viele Passagiere abgeflogen sind, und vor allem vom Flughafen Tempelhof, wie ich das irgendwie schon geahnt habe. Daher frage ich mich echt nur, warum denn ausgerechnet Tempelhof von den meisten ausgesucht wurde, und nicht Tegel oder Schönefeld. Haben Sie vielleicht eine Erklärung, oder zumindest eine Vermutung, wieso das so kam, dass ausgerechnet Tempelhof der größte Passagierverkehr nach dem WM-Finale war?

Mit freundlichen Grüßen,

Ernest Goetz

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Sehr geehrter Herr Goetz,

bitte entschuldigen Sie die späte Antwort.

Zum Themenkreis "Flughafen Tempelhof" habe ich mich in diesem Forum bereits einige Male geäußert. Ich trete für die Offenhaltung des Flughafens ein, weil ich der festen Überzeugung bin, dass er ein entscheidender Faktor für neue Investitionen und damit Arbeitsplätze im Bezirk und ganz Berlin ist. Dies gilt nicht nur bis zur Fertigstellung von BBI in Schönefeld, sondern für den spezifischen Bereich insbesondere der Geschäftflieger auch darüber hinaus. Für alle Menschen, die auf einen zentral gelegenen Flughafen mit optimaler Verkehranbindung angewiesen sind, weil sie innerhalb von zehn Minuten im Entscheidungszentrum Berlins sein wollen, ist Tempelhof ohne Alternative. Bitte sehen Sie zu meiner näheren Position auch meine anderen Antworten ein.

Zu Zeiten der Weltmeisterschaft hat die Belastung der Anwohner allerdings in der Tat ein erträgliches Maß überschritten. Grund der deutlich erhöhten Frequentierung war gerade die innerstädtische Lage von Tempelhof, der ihn in besonderem Maße attraktiv gemacht hat. Die WM war in jeder Hinsicht ein singuläres Ereignis, welches in den nächsten 50 Jahren nicht wieder zu erwarten ist. Aber auch sonst gilt es für die Zukunft, die berechtigten Anliegen der Anwohner zum Flugbetrieb und dessen positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft Berlins in einen angemessenen Ausgleich zu bringen. Deswegen setze ich mich für eine Beschränkung des Flugverkehrs in den Randzeiten (insbesondere nachts) und eine Limitierung der Größe der Flugzeuge ein, was die Lärmemmissionen allein deutlich reduzieren wird.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Jan-Marco Luczak

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