haben Sie im März 2023 gegen das Verbrenner aus ab 2035 gestimmt?

Sehr geehrter Herr S.

Ich habe gegen das Verbot des Verbrennungsmotors gestimmt, weil ich überzeugt bin, dass wir das Ziel der klimaneutralen Mobilität nur mit einem technologieoffenen Ansatz erreichen können. Je mehr technische Optionen wir haben, desto sicherer kommen wir ans Ziel. Nur durch Elektrifizierung lässt sich die PKW- und LKW-Flotte nicht vollständig dekarbonisieren. Der Wunsch, ab 2035 die Neuzulassung von Verbrennungsmotoren zu verbieten, ist daher kurzsichtig. Der Verbrennungsmotor ist nicht das eigentliche Problem; vielmehr sind es die fossilen Kraftstoffe, mit denen er betrieben wird. Verbrennungsmotoren werden noch Jahrzehnte das Straßenbild in Europa prägen. PKWs, die vor 2035 zugelassen wurden, dürfen auch nach 2035 weiterfahren. Außerdem wird der Gebrauchtwagenmarkt in Europa und die Nachfrage in China, Afrika und Lateinamerika auch nach 2035 bestehen. Diese weltweite Bestandsflotte kann nur durch alternative Kraftstoffe wie E-Fuels dekarbonisiert werden.

Deshalb haben wir Freie Demokraten uns dafür eingesetzt, dass die Kommission einen Vorschlag vorlegen muss, wie PKW-Verbrennungsmotoren, die ausschließlich mit E-Fuels betrieben werden, auch nach 2035 zugelassen werden können. Diese Beratungen finden derzeit im zuständigen Fachausschuss der Kommission statt. Außerdem konnten wir erreichen, dass im Jahr 2026 die Wirksamkeit des PKW-Verbrennerverbots für 2035 überprüft wird.

Mit freundlichen Grüßen aus Straßburg

Jan-Christoph Oetjen