Frage an Jan-Christoph Oetjen von Katja K. bezüglich Humanitäre Hilfe
Hallo Herr Oetjen,
was ist Ihre Position zur Situation in Moria?
Wir haben Platz und müssen SOFORT helfen.
Ich bin gespant auf Ihre Meinung dazu.
Mit freundlichen Grüßen
Katja Kuhlmann
Sehr geehrte Frau Kuhlmann,
herzlichen Dank für Ihre Frage. Genau wie Sie bewegt mich das Schicksal der Menschen in Moria sehr - und das nicht erst seit der fürchterlichen Eskalation vor einem Monat. Ich setze mich schon seit vielen Jahren für eine Reform des europäischen Asyl- und Migrationssystems ein. Wir brauchen in Europa endlich faire, solidarische und humanitäre Vorgaben. Sonst werden wir immer wieder humanitäre Katastrophen erleben.
Dieses Jahr wurden insgesamt schon 1000 Menschen von den griechischen Inseln in andere EU-Mitgliedstaaten umgesiedelt. Viele EU-Staaten haben weitere Ankündigungen gemacht. Das sind begrüßungswerte Schritte, aber wir können noch mehr. Bilaterale, Ad-hoc-Lösungen sind nicht genug. Stattdessen brauchen wir einen koordinierten, europäischen Lösungsansatz. In Deutschland muss der Bund die Koordination der vielen Hilfeangebote übernehmen. Außerdem müssen wir sicherstellen, dass die Übergangslager, die seit dem Brand auf den griechischen Inseln entstehen, menschenwürdige Unterbringungsmöglichkeiten schaffen. Andere Lager auf den Inseln müssen evakuiert werden.
Die Europäische Kommission hat am 23.9. einen neuen EU-Migrationspakt vorgestellt. Jetzt geht es darum, die neuen Vorschläge so zu verhandeln, dass solche Situationen, wie die in Moria, sich in der Zukunft nicht wiederholen. Für meine Fraktion habe ich eine Vision dieses europäischen Migrationspaktes federführend miterarbeitet. Sie finden unsere Ideen dazu hier.
Ich kann Ihnen versichern, dass ich mich mit aller Kraft weiter für die Belange von Geflüchteten und in Not geratenen Menschen einsetze.
Mit besten Grüßen,
Jan-Christoph Oetjen