Frage an Isabell Zacharias von Nils K. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrte Frau Zacharias
Für mich als Studenten ist das Nahverkehrssystem sehr wichtig, da ich täglich in die Uni "pendeln" muss und auch auf "Heimatbesuch" beispielsweise immer den Zug nehme.
Leider wird schon seit Jahren die Privatisierung der Bahn vorangetrieben, die Preise werden immer wieder erhöht und für einen Studenten der nicht sehr viel Geld zur Verfügung hat, bald nicht mehr bezahlbar.
Durch diverse Auslandsaufenthalte (Auslandssemester) hatte ich bereits öfters einen Einblick in die öffentlichen Nahverkehrssysteme in anderen Ländern und musste feststellen, dass privatisierte Betriebe keinen flächendeckenden Service bieten und wie jedes private Unternehmen als Geschäftszweck eigentlich nur die erhöhung des Gewinns vorantreibt.
Finden Sie nicht, dass ein Betrieb wie die Deutsche Bahn auf jeden Fall in Staatseigentum bleiben sollte, damit eine ,flächendeckende und günstige Versorgung garantiert ist? Was wird die SPD in Zukunft dafür tun, dass unsere öffentlichen Nahverkehrsbetriebe bezahlbar bleiben?
mfg
Nils Kroll
Sehr geehrter Herr Kroll,
die Bahnprivatisierung ist in der SPD sehr heftig diskutiert worden. Ich bin froh, dass sich wenigstens die Parteitage der Bayern-SPD und der Münchner SPD mit einer überdeutlichen Mehrheit gegen die Privatisierung ausgesprochen haben, auch gegen die 24-Prozent-Lösung, die ich für ein unglückliches Zugeständnis an Herrn Mehdorn (bzw. für falsch verstandenen Pragmatismus) halte. Dass unsere GenossInnen im Bundestag dafür gestimmt haben oder durch Enthaltung auch nicht gerade glänzten, hat intern die Diskussion noch einmal intensiviert. Ich teile Ihre Argumente, zumal ich die Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs im Vergleich mit dem öffentlichen Nahverkehr mit Sorge beobachte. Der ÖPNV muss bezahlbar bleiben, ausgebaut werden und für finanziell Benachteiligte, aber auch StudentInnen oder Auszubildende, deutlich billiger werden. (Siehe hierzu auch die Antwort auf die Frage von Herrn Klöpfer vom 28.8.)
Mit netten Grüßen,
Isabell Zacharias
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