wo haben sie den Strom billiger gemacht???
ich habe ihre Rede im Bundestag verfolgt und staune über ihre Aussage,dass sie den Strom billiger gemacht haben,ich zahle 4 mal so viel,wie noch vor 3 Jahren
Liebe Frau B.,
lassen Sie mich drei Zahlen nennen: der durchschnittliche Strompreis an der deutschen Strombörse lag 2022 bei 235 Euro/MWh, 2023 bei 95 Euro/MWh und in den letzten 12 Monaten vor Dezember (sorry, ich habe noch keine aktualisierte Dezember-Zahl, die wird nicht völlig anders sein) bei 75 Euro/MWh. Die sehr hohen Preise wurden verursacht durch unsere Abhängigkeit vom fossilen Gas. Putin hat diese Abhängigkeit und den russischen Besitz deutscher Gasinfrastruktur schamlos ausgenutzt. Er hat schon vor Einmarsch in die Ukraine durch absichtlichen Fehlbetrieb der deutschen Gasinfrastruktur in russischer Hand die Gaspreise und damit auch die Strompreise in ungekannte Höhen getrieben. Er wollte uns damit einschüchtern, damit wir den brutalen und mörderischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht kritisieren.
Wir Grüne haben uns sowohl gegen die Abhängigkeit von russischem Erdgas als auch gegen den Verkauf des größten deutschen Gasspeichers an Russland ausgesprochen. Diese Strategie war eben nur scheinbar und nur kurzfristig billig. In den Jahren 2021/2022 hat sie dafür gesorgt, dass Gas und Strom für viele Menschen und Unternehmen unbezahlbar wurden. Die Ampel hat insgesamt 300 Milliarden Euro an Unterstützung bereitgestellt, damit Haushalte und Wirtschaft einigermaßen unbeschadet durch diese Zeit kommen konnten. Aber das war natürlich keine Dauerlösung.
Deshalb haben wir als Ampel auch hart daran gearbeitet, die Gas- und Strompreise wieder zu senken. Mit Erfolg, wie Sie an den obigen Zahlen sehen können. Teil der Lösung waren der schnelle Ausbau der Erneuerbaren Energien und von Stromleitungen, Energieeffizienz, Regeln gegen Abzocke im Strommarkt und ein breiteres Feld verschiedener Energielieferanten zu eröffnen. Darauf habe ich mich in dem von Ihnen zitierten Satz in der Rede bezogen.
Beste Grüße
Ingrid Nestle