Ingrid Nestle sitzend vor einer grünen Hecke in einem orangefarbenen Blazer
Ingrid Nestle
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Clemens R. •

Werden Sie sich für mehr und strengere Vorgaben im neuen Tierschutzgesetz einsetzen, als es die aktuelle Kabinettfassung vorsieht?

Was tun Sie, damit Langstrecken-Tiertransporte in Länder außerhalb der EU verboten werden?
Was tun Sie, damit Amputationen, um Tiere an landwirtschaftliche Haltungssysteme anzupassen, verboten werden? Wussten Sie, dass Kastrationen an jungen Schaf- und Ziegenlämmern sogar ohne Betäubung erlaubt bleiben sollen?
Was tun Sie, damit jegliche Form der Anbindehaltung – auch die saisonale Anbindehaltung von Rindern und die Anbindehaltung von Greifvögeln – verboten wird?
Wussten sie, dass privat Hühnerhaltung mit drei Tieren auf einen Quadratmeter erlaubt sind, in der Massentierhaltung aber 16 Tiere mit einem Quadratmeter auskommen müssen?
LG
Dr med Clemens R.

Ingrid Nestle sitzend vor einer grünen Hecke in einem orangefarbenen Blazer
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Dr.R.

Nach Jahren des Stillstands beim Tierschutz gibt es nun mit der Novelle des Tierschutzgesetzes deutliche Fortschritte. Zusätzlich wurden in der Tierschutznutztierhaltungsverordnung Verbesserungen erzielt.
Die Novelle des Tierschutzgesetzes ist das umfangreichste tierschutzpolitische Vorhaben dieser Legislatur.
Das Geschäft mit Tieren mit Qualzuchtmerkmalen wird ebenso bekämpft wie der illegale Tierhandel.
Qualvolle Verstümmelungen, wie das Kürzen von Schwänzen bei Lämmern und Ferkeln sollen gänzlich verboten werden. Viele Wildtierarten sollen nicht mehr in Zirkussen gehalten werden.
Es wird ein grundsätzliches Verbot der Anbindehaltung von Tieren geben, das gleichzeitig bei Rindern und Greifvögeln Ausnahme-Regelungen vorsieht, um den Tierschutz in Einklang mit unserer Verantwortung für unsere Almen und für die artenreichen Kulturlandschaften zu bringen.
Die Tiertransporte innerhalb der EU werden durch europ. Gesetzgebung geregelt. Hier setzen wir uns Grüne dafür ein, dass die Beförderungszeiten  verkürzt und bei langen Transporten für die Tiere Ruhe-, Fütterungs- und Tränkpausen verschärft werden. Die Vorgaben für das Raumangebot, das jedem Tier zur Verfügung stehen muss, sollen im Sinne der Tiere verbessert und stärker auf die verschiedenen Tierarten abgestimmt.

Mein Ziel ist ein Systemwechsel hin zu nachhaltiger Produktion und regionalen Wertschöpfungsketten mit mehr Transparenz für die Verbraucher*innen. Ich werde mich daher mit aller Kraft für höhere Tierschutzstandards und striktere Kontrollen einsetzen. Der Schutz von Tieren darf nicht länger ignoriert werden.

 

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