Frage an Ingrid Nestle von Petersen A.

Sehr geehrte Frau Petersen,

vielen Dank für Ihre Frage bezüglich der Begrünung von Städten.

Angesichts der aktuellen Hitzewellen und zum Teil langen Trockenperioden wird die Bedeutung klimaresistenter Städte umso wichtiger. Städte zeigen deutlich höhere Temperaturen an als ihr Umland und werden so zur Gefahr für die Gesundheit ihrer Bewohner:innen. Mit unserem Förderprogramm „Grüne Freiräume und Wasser für coole Städte“ können wir Grünflächen, Grünzüge und Gebäudegrün in den Städten stärken und die Lebensqualität in den Städten für alle erhöhen. Doch die Umsetzung vor Ort obliegt letztendlich den Städten und Kommunen. Mit diesem Programm unterstützen wir die Kommunen dabei, Grünflächen und Wasserläufe auszubauen, Konzepte wie Stadtnatur und Schwammstadt zu stärken und das Baurecht anpassen. Grün und Natur sind auch in der Stadt ein vielfältiges Mosaik, ob Parkanlagen, mit viele Liebe zum Detail gestaltete öffentlich zugängliche Hinterhöfe, Baumreihen an Straßen, Gründächer und Fassaden, Kleingärten, Streuobstwiesen am Stadtrand oder Urban Gardening auf ehemaligen Brachflächen. Hierfür wollen wir Grüne 800 Millionen Euros über dieses Förderprogramm in klimaresistentere Städte investieren.
Mehr Grünflächen reguliert nicht nur die Temperatur, sondern kann auch der Gefahr von Starkregen und Überschwemmungen durch den hohen Verdichtungsgrad entgegen wirken. Aus diesem Grund ist es wichtig, Stadtbegrünung auch als Entsiegelung der Städte zu denken. Ein weiterer Punkt ist die Anpassung des Bauplanungs- und Naturschutzrechtes, damit unter anderem wieder erleichtert Grünflächen ausgewiesen werden können.
Ich freue mich auch über mehr Blumenwiesen, und die Insekten auch, aber die Kinder brauchen halt auch mal Rasen zum Toben. Sinnvoll wäre also eine Mischung.

Unseren Antrag " Klimaresilienz der Städte durch mehr Natur und Freiräume erhöhen " finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/themen_az/bauen/PDF/Antrag_Stadtnatur_und_Klimaresilienz-200630.pdf.

Mit freundlichem Gruß
Ingrid Nestle