Frage an Ingrid Nestle von Giza C. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Nestle,
Die industrielle Landwirtschaft mit ihren Pestiziden ist ein Problem für das Grundwasser. Der Umgang mit den Tieren ist einfach nur grausam. Es sieht so aus, als hätte der Mensch und der Lobbyist null Respekt für seine Mitlebewesen und seine Umwelt. Der Gier nach immer mehr Wachstum wird gnadenlos alles untergeordnet. Was werden Bündnis 90/die Grünen tun? Was werden Sie tun um dieses Desaster zu beenden? Es muss dringend gehandelt werden. Der Mensch und damit auch die zukünftigen Generationen verlieren ihre Lebensgrundlage auf diesem Planeten.
Sehr geehrte Giza Conradi,
vielen Dank für Ihre Anfrage zur industriellen Landwirtschaft.
Die industrielle Landwirtschaft vernichtet Artenvielfalt, schädigt Böden, verschmutzt das Wasser und treibt die Klimakrise voran. Aus diesem Grund streben wir Grüne den Ausstieg aus der industriellen Landwirtschaft innerhalb der nächsten 20 Jahre an. Wir kämpfen für eine umweltverträgliche Landwirtschaft ohne den massenhaften Einsatz von Pestiziden, Überdüngung und intensiven Import von Futtermitteln.
Insbesondere aus besonders problematischen Pestiziden wie Glyphosat sollten wir schnell aussteigen. Für alle anderen Pestizide schlagen wir ein Reduktionsprogramm mit konkreten Zielvorgaben vor, welches die Umstellung vorgeben kann. In Zukunft sollte es für Chemikalien in der Landwirtschaft bessere Zulassungsverfahren geben, die die Umweltverträglichkeit und nicht die Wirtschaftlichkeit in den Fokus stellt.
Unser Grundwasser ist ein wichtiges und kostbares Gut, welches wir schützen müssen. Dennoch werden immer wieder in Deutschland die zulässigen Grenzwerte von Nitratkonzentration im Grundwasser überschritten. Hauptverantwortlich sind die Gülleüberschüsse und Gärreste aus der Landwirtschaft. Hierzu hat sich die Grüne Bundestagsfraktion mit dem Antrag „Grundwasser schützen, Überdüngung stoppen“ für einen besseren Grundwasserschutz eingesetzt.
Die Landwirtschaft muss insgesamt grüner und nicht größer werden. Dafür setzen wir uns ein.
Mit freundlichen Gruß
Ingrid Nestle
Ingrid Nestle, MdB