Frage an Ines Schmidt von Manuela H. bezüglich Familie
Hallo Frau Schmidt,
Sie schreiben, Sie wollen vor allem für uns Frauen etwas tun, aber was wollen Sie eigentlich dagegen machen, dass Männer und Frauen in der Wirtschaft immer noch so unterschiedlich verdienen, da können Sie doch nicht einfach die Löhne vorschreiben?
Danke,
M. H.
Sehr geehrte Frau Hütten,
ja, Sie haben absolut recht, natürlich können wir privaten Unternehmen nicht einfach von Staats wegen die Gehälter diktieren. Aber: Die Politik hat auch hier durchaus einerseits direkte Handhabe und kann andererseits zumindest regulierenden Einfluss auf die Wirtschaft nehmen.
Dafür haben wir in Berlin zwei wichtige Instrumente. Zum einen gibt es das Landesgleichstellungsgesetz. Damit können wir die berufliche Gleichstellung von Frauen nicht nur im öffentlichen Dienst, sondern auch in Unternehmen des Landes Berlin und Betrieben mit Landesbeteiligung direkt festschreiben, auch wenn sie privatwirtschaftlich organisiert sind. Zum anderen stehen uns als Steuerungsmittel die öffentliche Auftragsvergabe und Wirtschaftsförderung zur Verfügung. Öffentliche Aufträge und Fördermittel werden damit nur an solche Unternehmen vergeben, die nachweislich gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit in existenzsichernder Höhe zahlen, familienfreundliche Arbeitsbedigungen sicherstellen und aktiv Frauenförderung und -ausbildung betreiben. Mit alledem sind wir in Berlin schon gut aufgestellt, müssen aber vor allem die Umsetzung unserer eigenen Vorgaben weitaus strikter kontrollieren als bisher.
So weit vielleicht zu Ihrer Frage. Ich weiß nur zu gut, dass das Thema viel weiter geht. Im Kapitel 3 unseres Wahlprogramms steht viel zu den Ansätzen, wie wir speziell die Position und Chancen der Frauen stärken wollen, etwa bei der Unterstützung von Alleinerziehenden, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Betreuung von Kindern und Pflegebedürftigen, Förderung in beruflicher und akademischer Ausbildung, Gender Mainstreaming, Selbstorganisation von Frauen für Frauen u.v.m. Zu jedem einzelnen dieser Punkte hätte ich auch selbst noch die eine oder andere Idee in petto, die über das Parteiprogramm hinausgeht.
Ich hoffe ich konnte Ihnen mit meiner Antwort weiter helfen, mit freundlichen Grüßen,
Ihre Ines Schmidt