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Frage von Jorias W. •

Frage an Hilde Mattheis von Jorias W. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Mattheis,
in diesem Podcast vom VdK

https://www.vdk.de/deutschland/pages/podcast/podcast/81228/folge_10_martin_marianowicz

werden Missstände im Gesundheitssystem angesprochen. Deshalb meine Frage: Stimmen Sie meiner Annahme zu, dass das Gesundheitssystem zu profitorientiert arbeitet? Eigentlich ist das ja KEIN Anreiz dafür, dass die Gesundheit des Menschen im Vordergrund steht.

Wie groß ist das Problem des Lobbyismusses in diesem Bereich, das ja kein Interesse an wenig profitablen konservativen Therapien hat?
Haben die gesetzlichen Krankenkassen eigentlich ein Stimmrecht?

Mit freundlichen Grüßen
J.Weirauch

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Weirauch,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich bin der Meinung, dass unser Gesundheitssystem in zu vielen Bereich zu profitorientiert arbeitet. Ich kritisiere den Privatisierungsdruck bzw. erfolgte Privatisierungen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten, die nach dem neoliberalen Motto „Private könnten alles besser“ abliefen. Das Gesundheitswesen ist meiner Meinung nach essentieller Teil der Daseinsvorsorge und gehört unbedingt geschützt vor dem zu starken Einfluss Privater.

Wir haben in Deutschland ein einzigartiges System mit einer starken Selbstverwaltung, die bspw. bei den Krankenkassen von Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen ausgeübt wird. Wir als SPD haben diese Selbstverwaltung immer verteidigt und werden das auch in Zukunft tun.

Wir stehen für eine Bürgerversicherung für alle ein, d.h. alle Menschen in Deutschland, egal ob Arbeitnehmer*innen, Selbstständige, Beamt*innen oder Rentner*innen, sollen in einem System versichert werden. Die private Krankenversicherung halten wir nicht für zukunftsfähig.

Es ist auch richtig, dass es einen starken Einfluss von Lobbyisten im Gesundheitswesen gibt. Dies ist grundsätzlich nicht überraschend, wird aber dann zum Problem, wenn dieser Lobbyismus intransparent ist und medizinische oder technische Innovationen behindert werden, weil sie nicht profitabel erscheinen. Dagegen kämpfe ich beständig.

Mit freundlichen Grüßen
Hilde Mattheis