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Hilde Mattheis
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Frage von Mark C. •

Frage an Hilde Mattheis von Mark C. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Mattheis,
in Ihrer obigen Antwort vom 26.3.2014 teilten Sie mit, dass Sie dafür eintreten,dass jeder Mensch die Rahmenbedingungen vorfindet, selbstbestimmt und mit kompetenter Begleitung sterben sollte. Vor dem Hintergrund ihrer aktuellen Presseerklärung vom 24.4.2015 in der Sie u.a. wie folgt berichten: "Hospize werden finanziell stärker unterstützt. Sie erhalten in Zukunft 95 Prozent der Kosten, durch die Krankenkassen refinanziert", frage ich Sie, Ob Sie tatsächlich der Meinung sind, dass durch eine bessere Vergütung auf 95% der zuschussfähigen Kosten bei Hospizen, die Notwendigkeit bei den Trägern auf geführte "Wartelisten" abbaut, wenngleich die Vergütung sich auf das belegte Bett bezieht und Hospize "nur" eine Maximalauslastung von ~80-85% erreichen, da die Hospizbetten durch Trauerarbeit und Reinigung der Zimmer nicht sofort wieder belegt werden können.

Ich meine, dass die Nachfrage auf stationäre Hospizversorgung der guten und wertvolle Hospizarbeit geschuldet ist, und die Hospizbewegung eine hervorragende Leistung bietet und unverzichtbar für die Gesellschaft ist und in der Tat das künftige Hospiz- und Palliativgesetz für den ländlichen Raum keine Verbesserung der stationären Hospizversorgung darstellt.
Solange Träger aus wirtschaftlichen Gründen um Spenden bitten müssen, wird auch weiterhin der Konkurrenzgedanke untereinander bestehen und auf dem Rücken der anspruchsberechtigten Versicherten ausgeübt, die im ländlichen Raum am Lebensende bei notwendiger stationären Hospizversorgung aus ihrer Heimat herausgerissen- und somit den Angehörigen entzogen werden.
Ich wünsche mir von den Hospizverbänden und Politik die Einsicht, dass die Gesellschaft unlängst die Vorstellungen dieser eingeholt hat, und bei allem Handeln dafür mindestens auf Landkreisebene gedacht- und gehandelt wird.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Castens,

vielen Dank für Ihre Email zum Thema Palliativ- und Hospizversorgung. Ich bin im regelmäßigen Austausch mit Verbänden und Ehrenamtlichen aus der Hospizbewegung sowie dem Hospiz-Haus in Ulm in meinem Wahlkreis.

Unser Ziel ist ein flächendeckendes Hospiz- und Palliativangebot in ganz Deutschland. Denn wie sie ausführen, fehlt es insbesondere im ländlichen Raum noch an ausreichenden Angeboten. Deswegen planen wir die Hospizarbeit mit unserem Gesetz finanziell besser zu fördern. Mit gezielten Maßnahmen und finanziellen Anreizen soll zudem die ambulante Palliativversorgung gestärkt werden. Auch in den Altenpflege-Einrichtungen soll die Hospiz - und Palliativversorgung ausgebaut werden, denn viele Menschen verbringen ihre letzten Lebensmonate dort. Um Bewohnern von Pflegeeinrichtungen ein ihren Wünschen entsprechendes Angebot an Palliativversorgung und Hospizbetreuung in ihrer letzten Lebensphase zu ermöglichen, wollen wir, dass Pflegeeinrichtungen stärker mit Hospizdiensten und Ärzten kooperieren. Zudem sollen Versicherte und ihre Angehörigen künftig einen Anspruch auf individuelle Beratung und Hilfestellung durch die Krankenkasse bei der Auswahl und Inanspruchnahme von Leistungen der Palliativ- und Hospizversorgung erhalten.

Eine 95% Refinanzierung der Kosten stationärer Hospize ist ein wichtiger Punkt in unserem Gesetz. Eine Vollfinanzierung wird von den Verbänden nicht gewünscht, da sonst gewerbliche Anbieter auf den Markt drängen könnten. Insofern folgen wir mit diesem Finanzierungskonzept weiterhin den Wünschen derjenigen, die tagtäglich die wichtige Arbeit in den Hospizen leisten.

Freundliche Grüße

Hilde Mattheis