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Hilde Mattheis
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Frage von Gerhard R. •

Frage an Hilde Mattheis von Gerhard R. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Mattheis,

in der nachfolgenden Sendung kommentierte ein Schülerin Auslandseinsätze der Bundeswehr: "Gefahrensituationen sind was Interessantes".

Bedingt einsatzbereit: Bundeswehr gehen die Soldaten aus www.youtube.com . Hochgeladen von der ARD)
Die Wehrpflicht ist ausgesetzt, aber die Armee braucht Soldaten: 12.000 Freiwillige pro Jahr. (Panorama)

Es wurde deutlich: In der Bundeswehrwerbung werden gesundheitliche Gefahren weitgehend ausgeblendet. Die Unerfahrenheit von Minderjährigen wird ausgenutzt.

Sollte sich hier die SPD schützend vor junge Menschen stellen und mit einem bundesweiten Informationsblatt auf die Gefahren hinweisen?

Die Verteilung dürfte m. E. wegen der zu erwartenden Unterstützung aus der Friedensbewegung kein Problem sein.

Was werden Sie tun?

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Reth,

ich gebe Ihnen Recht, dass die Werbung der Bundeswehr zum Teil nicht angemessen ist. Auch halte ich es persönlich für nicht ganz unproblematisch, dass die Bundeswehr auch an Schulen mit Besuchen von Offizieren für die Bundeswehr wirbt.

Ich sehe es jedoch auch als Verantwortung der jeweiligen Lehrkräfte an, mit den Schülerinnen und Schülern über die Auslandseinsätze der Bundeswehr zu sprechen. Hierbei muss natürlich auf die Folgen und Ursachen von Kriegen und militärischen Konflikten hingewiesen werden.

Ich denke, dass die Medienberichterstattung beispielsweise über Afghanistan ein sehr realistisches Bild der Gefahren für die Soldatinnen und Soldaten vor Ort zeichnet. Dieses Bild wird auch durch die Werbung der Bundeswehr nicht so einfach aufgelöst werden können. Ich denke, dass sich junge Menschen sehr genau überlegen, ob sie sich für den Beruf der Soldatin oder des Soldaten entscheiden. Diese Berufsentscheidung ist grundsätzlich jedem jungen Menschen selbst überlassen. Für eine realistische Einschätzung der Gefahren, die mit einem solchen Beruf verbunden sind, muss das gesellschaftliche Umfeld (Schule, Elternhaus, realistische Medien-Berichterstattung) sorgen.

Als Bundestagsabgeordnete habe ich die Aufgabe, Auslandseinsätze der Bundeswehr kritisch zu prüfen. An meinem Abstimmungsverhalten können Sie sehen, dass ich vielfach gegen Einsätze der Bundeswehr gestimmt habe, die ich für falsch hielt. Ich verwehre mich auf diese Weise dagegen, junge Männer oder Frauen in gefährliche militärische Einsätze zu entsenden.

Beste Grüße
Hilde Mattheis