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Hilde Mattheis
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Frage von Norbert S. •

Frage an Hilde Mattheis von Norbert S. bezüglich Gesundheit

Guten Tag!

Ich hätte einige Fragen zum Thema E-Zigretten. Hier würde mich sowohl Ihre persönliche Meinung als auch die offizielle Haltung Ihrer Partei interessieren.

1. Studien

In den meisten Medienberichten zu diesem Thema wird behauptet, man könne die potentiellen Gefahren nicht einschätzen, weil es keine Studien gäbe. Was ist z. B. mit den ganzen Studien und Entscheidungen, die hier aufgeführt sind:

http://www.dampfzeichen.de/Holger-Nils-Dampfer-Brief.pdf

Wenn diese nicht ausreichen sollten, warum wird dann nicht ein winziger Bruchteil der mit der Tabaksteuer eingenommenen Milliarden zweckgebunden zur Finanzierung wisenschaftlich haltbarer Studien verwendet? Und damit meine ich richtige Studien und nicht die Kindergartenexperimente, mit denen Frau Steffens ihre Haltung rechtfertigt.

2. Riskobewertung

Bei den ganzen Abschätzungen der gesundheitlichen Riskien wird immer unterschlagen, dass so gut wie alle Dampfer (ca. 99,9%) früher starke Raucher waren und die E-Zigarette jetzt als weniger schädliche Alternative zur Tabakzigarette nutzen. Für eine realistische Risikobewertung müßten also die potentiellen Risiken des Dampfens mit den bekannten Gefahren des Rauchens verglichen werden. Sollte die Verfügbarkeit von E-Zigaretten durch gutgemeinte Verbote und Reglementierung zu stark eingeschänkt werden, sähen sich viele Dampfer dazu gezwungen, wieder zur Tabakzigarette zu greifen. Sind Sie sicher, dass das gesünder ist? Und bitte nicht das unvermeidliche Argument, einfach aufzuhören. Das ist NICHT einfach. Manche schaffen es, viele aber nicht.

Es wird auch immer wieder behauptet, dass die Inhaltsstoffe der Liquide unbekannt seien. Dies mag für private Billigimporte aus China zutreffen, aber die meisten Hersteller und Händler, die sich auf dem Markt behaupten können, beziehen ihre Zutaten aus Deutschland bzw. Europa und weisen alle Inhaltsstoffe aus. Warum wird das nicht berücksichtigt?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schmidt,

vielen Dank für Ihre Frage. Das Thema E-Zigarette ist in der Tat, ausgelöst durch Berichte über krebserregende Inhaltsstoffe in den verwendeten Liquids, in den vergangenen Monaten breit diskutiert worden. Die AG Gesundheit in der SPD-Bundestagsfraktion hat deshalb auch am 26. Juni zu einem Fachgespräch zu den Einschätzungen von E-Zigaretten eingeladen. Unser Ziel ist, durch Gespräche mit Expertinnen und Experten zunächst mehr Informationen zu diesem Thema zu sammeln, bevor wir uns für ein Verbot oder dergleichen aussprechen.

Nach unserer Auffassung liegen bis heute nicht genug Informationen vor, um eine abschließende Position zur E-Zigarette treffen zu können. In keinem Fall rechtfertigt diese unklare Informationslage jedoch ein Verbot. Aufgrund der pharmakologischen Wirkung des in E-Zigaretten enthaltenen Nikotins wird dagegen zu diskutieren sein, inwieweit eine Abgabe von nikotinhaltigen Liquids künftig auf Apotheken begrenzt werden kann.

Die SPD-Bundestagsfraktion wird sich dazu im Laufe des Herbst eine abschließende Meinung bilden.

Mit freundlichen Grüßen

Hilde Mattheis