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Frage von Alexander P. •

Frage an Hermann Imhof von Alexander P. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Ich bin ausschließlicher Nutzer von ÖPNV und Fahrrad. Wie werden Sie zukünftig den städtischen und ländlichen Verkehr - abseits des Autos - optimieren? Mir ganz besonders wichtig: Radwegenetz, Verzahnung von Taktzeiten oder auch der Ausbau des P&R Systems. Um auch Bürgern ohne Auto eine größtmögliche Flexibilität im Alltag, auch auf dem Land, zu ermöglichen.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Pötsch,

der allgemeine ÖPNV ist Aufgabe der Landkreise und kreisfreien Gemeinden im eigenen Wirkungskreis. Insoweit bestehen keine unmittelbaren Gestaltungsmöglichkeiten der CSU-Landtagsfraktion. Wir besitzen jedoch über Finanzhilfen und Förderungen mittelbare Einflussmöglichkeiten, von denen wir auch Gebrauch machen. Allein im Jahr 2007 hat der Freistaat den Landkreisen und kreisfreien Kommunen 51,3 Mio. € an ÖPNV-Zuweisungen zugewendet. Heuer steht der gleiche Betrag zur Verfügung. Diese Mittel sollen die Aufgabenträger dazu befähigen, die Attraktivität des ÖPNV zu verbessern und dadurch eine ernst zu nehmende Alternative zum motorisierten Individualverkehr zu bieten. Die konkreten Maßnahmen, die vor Ort erforderlich sind, können wegen der großen Unterschiede ländlicher und städtischer Räume und deren individueller Mobilitätsbedürfnisse nicht verallgemeinert werden. Generell wichtig ist neben dem Ausbau des ÖPNV-Netzes jedenfalls, dass bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge darauf Wert gelegt wird, dass diese mit Motoren mit höherem Wirkungsgrad ausgestattet sind. Unter anderem hierzu dient die Busförderung, über die der Freistaat in den Jahren 1994 bis 2005 mit 730 Mio. € die Beschaffung von fast 7000 Bussen gefördert hat. Bei der Busförderung soll nicht nur eine Ausweitung des ÖPNV-Angebots über dieses Instrument ermöglicht werden; die Förderkonditionen werden darüber hinaus umweltfreundliche Technologien noch stärker berücksichtigen und damit zu einer Reduzierung von Schadstoffemissionen beitragen.
Die den Ländern vom Bund zur Verfügung gestellten sog. Regionalisierungsmittel, welche zur Förderung des ÖPNV eingesetzt werden, wurden vom Bund für die Jahre 2006 bis 2010 um 2,8 Mrd. € gekürzt. Der Bayerischen Staatsregierung ist jedoch bewusst, dass jeder Fahrgast im ÖPNV - die entsprechende Auslastung der Verkehrsmittel vorausgesetzt - im Vergleich zum Pkw fast zwei Drittel weniger CO2 emittiert. Deshalb versuchen wir, trotz der vom Bund ausgehenden Kürzungen die finanzielle Förderung des ÖPNV auf so hohem Niveau wie möglich zu erhalten.

Beim Ausbau des Nürnberger S-Bahn-Netzes wurden für wichtige Teilstrecken Bau- und Finanzierungsverträge mit der DB AG unterzeichnet. Zur Verdreifachung der Nürnberger S-Bahn auf über 200 km Gesamtlänge investiert Bayern fast 220 Millionen Euro in die Infrastruktur und rund 100 Millionen Euro für neue Fahrzeuge. Alle Strecken sollen im Dezember 2010 in Betrieb gehen.

Mit vielen Grüßen
Hermann Imhof