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Heike Baehrens
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Frage von Dieter B. •

Warum kauft BRD Mio's von Impfdosen, wenn doch Wirksamkeit, Dauerhaftigkeit der Immunreaktion und Auschluss schwerwiegender unerwünschter Ereignisse nicht für reguläre Zulassung ausreichen?

Die Links 1) und 2) verweisen auf entsprechende Medieninhalte,
Link 3) führt zum englischen Original der Mitteilung von Biontech an die US-Börsenaufsicht. Da ist aus Part I insbesondere Item 3 Unterpunkt D interessant:
Versuch der Übersetzung:
"Wir sind möglicherweise nicht in der Lage, eine ausreichende Wirksamkeit oder Sicherheit unseres Corona-Impfstoffs und/oder variantenspezifischer Formulierungen nachzuweisen, um eine dauerhafte behördliche Zulassung in den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich, der Europäischen Union oder anderen Ländern zu erhalten, in denen er für den Notfalleinsatz zugelassen oder eine bedingte Marktzulassung erteilt wurde."
usw. usw.
1) https://www.wallstreet-online.de/nachricht/15334325-aktien-biontech-party-vorbei
2) https://www.hier-luebeck.de/index.php/biontech-meldet-zweifel-an-sicherheit-der-impfung-fuerchtet-schadenersatz-und-langzeitfolgen/
3) https://investors.biontech.de/node/11931/html#ic5e06a05a31d4c4491031d3208cef8c2_10

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr B.

vielen Dank für Ihre Frage. Sowohl Ihre Darstellung des erwähnten Berichts, als auch die daraus abgeleitete Interpretation gehen an den Tatsachen vorbei. Sie beziehen sich auf einen von Biontech veröffentlichten Bericht an die US-Börsenaufsicht. Ein solcher Bericht muss jährlich in den USA von ausländischen Aktiengesellschaften vorgelegt werden. Die darin enthaltenen Warnhinweise, die Sie nennen, sind von der Börsenaufsicht detailliert vorgeschrieben, um mögliche Schadenersatzklagen von Investoren zu vermeiden. Die Absicht der Warnhinweise bei in die Zukunft gerichteten Aussagen ist daher eine juristische: Nämlich möglichst alle nur denkbaren Risiken für die geschäftliche Entwicklung darzustellen und festzuhalten, damit Investor:innen über sämtliche mögliche Risiken informiert sind.  Entsprechend führt Biontech alle möglichen Unwägbarkeiten auf, die das Geschäftsergebnis beeinflussen könnten, beispielsweise die Höhe der Einnahmen aus dem Covid-19-Impfstoff, die Preisverhandlungen mit Regierungen, Versicherern und anderen Kunden sowie ganz generell «das Ausmaß, in dem ein Covid-19-Vakzin in der Zukunft weiterhin nötig sein wird». Anders, als Sie es darstellen, wird die Wirksamkeit nicht angezweifelt. Tatsächlich verweist das Unternehmen auf das «hohe Schutzniveau» der Impfung sowohl gegen die ursprünglichen Varianten als auch gegen die Omikron-Variante.

Im Weiteren wird lediglich erläutert, dass Biontech juristisch nicht garantieren kann, dass eine dauerhafte Zulassung erfolgt. Damit sichert sich das Unternehmen gegen mögliche Klagen ab. Gleiches gilt auch für die Dauerhaftigkeit des Impfstoffes: Juristisch kann Biontech nicht garantieren, wie lange eine wie hohe Immunantwort gegen eventuell neu auftretende Virusvarianten erzielt werden kann.

Mit freundlichem Gruß

Heike Baehrens

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