Bleibt der Umwelt- und Klimaschutz auf der Strecke?
Sehr geehrter Herr Ebner,
immer mehr Holz wird verheizt: Das schadet massivst Gesundheit und Umwelt !!!
quelle: https://de.yahoo.com/finance/news/mehr-holz-verheizt-schadet-gesundheit-031253088.html
Auch und vor allen das Umweltbundesamt warnt eindringlich vor den sehr hohen Schadstoffemissionen durch Holzöfen."Die Feinstaubemissionen aus der Holzverbrennung übersteigen in Deutschland die Auspuffemissionen von Lkw und Pkw bei weitem", sagt das UBA.
quelle:https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/kaminofen-101.html
quelle: https://de.nachrichten.yahoo.com/hohe-schadstoffemissionen-umweltbundesamt-warnt-holz%C3%B6fen-151839491.html
Herr Ebner,
auch in meiner Nachbarschaft stinkt es ganz erbärmlich aus den Schornsteinen.
Wann endlich handelt der Bundestag und verbietet diese Holzöfen, die Umwelt und Gesundheit zerstören, zeitnah und sofort?
Falls die Politik sich an diese "Feinstaubschleudern" nicht ran wagt, sollte zumindest hart besteuert werden, oder?
Heike R.
Sehr geehrte Frau R.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Ich sehe die wachsende Tendenz bei der Holzverbrennung in der EU ebenfalls kritisch, da es zur Übernutzung von Wäldern oder zum verstärkten Import aus nicht nachhaltigen Quellen führen kann.
Holz ist ein wertvoller Rohstoff, der zukünftig aufgrund der Auswirkungen der Klimakrise auf Wälder und aufgrund vielfältiger Nutzungsansprüche wahrscheinlich knapper werden wird. Vor diesem Hintergrund halte ich es für wichtig, dass Holz nur im ökologisch vertretbaren Maß und dann vorrangig stofflich genutzt wird, v.a. in langlebigen Produkten wie Bauholz und Möbeln (zur Kohlenstoffbindung). Neben wirksamen Anreizen für den stofflichen Nutzungsvorrang brauchen wir auch Holzsparstrategien insbesondere im Papierbereich und bei Einmal-Produkten. Eine Förderung oder gar Subventionierung von Holzkraftwerken lehne ich auch aufgrund der schlechten Klimabilanz von Brennholz ab. Das Europäische Parlament hat im letzten Herbst beschlossen, Holzenergie nach 2030 nicht mehr als nachhaltig einzustufen.
Ein Komplettverbot von Holzöfen scheint aber nicht verhältnismäßig, weil es Menschen im ländlichen Raum besonders hart treffen würde. Stattdessen ist eine Prüfung sinnvoll, inwieweit eine verpflichtende Abgasreinigung (weitgehende Feinstaubabscheidung) für Neuanlagen vorangetrieben werden kann. Für Altanlagen sollte ein Förderprogramm für eine entsprechende Nachrüstung aufgelegt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Ebner