Portrait Harald Ebner mit blauem Hemd vor grünem Hintergrund. Lächelnd.
Harald Ebner
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Claudia S. •

Wann endlich kommt Verbot von Holzheizungen, zumindest eine CO2-Steuer auf Holz, als sehr starker CO2-Emittent ?

Herr Ebner:

Heizen mit Holz ist nicht klimaneutral, verschlechtert also unsere schlechte CO2 Bilanz noch weiter,mit schlechter Ökobilanz.

Pellets haben zunehmend negative Auswirkungen auf die Wälder auch in anderen Weltregionen !!!.

Holzverbrennung befeuert den Klimawandel.

https://www.bmuv.de/heizen-mit-holz/umwelt/klimaauswirkungen-von-heizen-mit-holz

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/bauen-und-wohnen/27138.html

https://www.wwf.de/themen-projekte/waelder/wald-und-klima/wie-holzverbrennung-den-klimawandel-befeuert

Heizen mit Holz weit gefährlicher als bislang angenommen; Feinstaub und krebserregende Stoffe kommen hinzu.

https://www.fr.de/wirtschaft/studie-ergebnisse-energiewende-feinstaub-belastung-folgen-gesundheit-heizen-holz-92916054.html

Wann endlich handeln die Grünen und verbieten Hölzfeuerungen oder belegen diese zumindest mit höchster CO2 Besteuerung, damit Holz-/Pelletheizen uninteressant wird und im Ausland Wälder (für Pellets verschönt bleiben?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau S.,

Vielen Dank für Ihre Frage.

Es ist richtig, dass Holzverbrennung eine kurz- und mittelfristig klimaschädliche Wirkung hat. Ich sehe die wachsende Tendenz zu holzbasierten Wärmesystemen auch deshalb kritisch, da es zur Übernutzung von Wäldern oder zum verstärkten Import aus nicht nachhaltigen Quellen führen kann. Das Europäische Parlament hat im letzten Herbst beschlossen, Holzenergie nach 2030 nicht mehr als nachhaltig einzustufen. Eine Förderung oder gar Subventionierung von Holzkraftwerken lehne ich daher ab.

Dennoch kommt mir Ihre Formulierung „wann endlich handeln die Grünen“ nach der bekannten Hysterie um die Entstehung des GEG eher wie ein schlechter Scherz vor. Eine empörte Mehrheit der Menschen hat sich damals gegen derartige Regelungen zum Thema Holz ausgesprochen. Auch im Bundestag gibt es für solche Bestrebungen keine Mehrheit.

Viele Menschen haben sich in den letzten Jahrzehnten guten Glaubens auf einen neuen Weg ohne Kohle, Öl und Gas gemacht. Dennoch bleibt auch hier noch viel zu tun. Ohne Akzeptanz bei den Menschen sind die dringenden Schritte der Energiewende nicht zu erreichen. Hinzu kommt die faktische Realisierbarkeit in ländlichen, waldreichen Regionen. Die Energie- und Wärmewende gelingt nur mit den Menschen und nicht gegen sie.

Generell halte ich es für wichtig, dass die Menschen sich bei der Wahl einer neuen Heizung kompetent beraten lassen, insbesondere zu den Vor- und Nachteilen verschiedener Heizsysteme auf Basis erneuerbarer Energiequellen. Diese Beratung sollte auch Risiken durch bereits hohe und vermutlich weiter steigende Kosten für Brennholz bzw. Pellets oder Wasserstoff thematisieren, die in sehr vielen Fällen (insbesondere bei gut gedämmten Neubauten) im Vergleich eine Wärmepumpe klar wirtschaftlicher machen. Dennoch wird es auch künftig Fälle, insbesondere im Denkmal- und Altbaubereich geben, in denen sich Alternativen kaum realisieren lassen. Auch ihnen müssen wir gerecht werden. 

Holz ist ein wertvoller Rohstoff, der zukünftig aufgrund der Auswirkungen der Klimakrise auf Wälder und aufgrund vielfältiger Nutzungsansprüche mit Sicherheit knapper werden wird. Schädliche Auswirkungen auf die Waldökosysteme sind zu vermeiden. Vor diesem Hintergrund halte ich es für wichtig, dass Holz vorrangig stofflich genutzt wird, v.a. in langlebigen Produkten wie Bauholz und Möbeln (zur Kohlenstoffbindung). Dieser Punkt wird auch in der aktuellen Erarbeitung der Nationalen Biomassestrategie eine wichtige Rolle spielen.

Mit freundlichen Grüßen

Harald Ebner

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