Wird die Ermöglichung der doppelten Staatsbürgerschaft dem Gesetzentwurf nun entnommen, aufgrund zahlreicher kritischer Stimmen und der Stellungnahme des Ausschusses für Inneres?
Sehr geehrter Herr Demir, ich möchte mich zunächst für Ihre Arbeit herzlich bedanken! Ich verfolge eifrig die Diskussion zum Thema Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts. Es tut mir weh zu sehen, auf wie viel Kritik diese hervorragende Idee der Koalition immer wieder stößt. Ich bin selbst eine Migrantin, die seit 12 Jahren in DE lebt, 2 Mal hier studiert hat und sich sehr gut integriert hat, stammend aus einem Land, das leider seit kurzem den Ausbürgerungsprozess fast unmöglich macht. Daher wäre die doppelte Staatsbürgerschaft für mich die Lösung, um endlich innere Ruhe zu erlangen und mich als gleichberechtigtes Teil der deutschen Gesellschaft fühlen zu können. Es geht vielen Menschen aus meiner Umgebung so... Nicht alle wollen lediglich Vorteile des deutschen Passes nutzen, wie manche "Experten" argumentieren, sondern sich am politischen Leben in DE aktiv beteiligen können und sich gleichberechtigt fühlen. Ich hoffe sehr, dass sich die Koalition dafür einsetzen kann. MfG
Sehr geehrte Frau H.,
danke für Ihre Frage und die netten und wertschätzenden Worte.
Wie Sie bestimmt mitbekommen haben, konnten die Beratungen zur Staatsangehörigkeitsreform diese Woche noch nicht beendet werden.
Eines ist für uns alle klar: Das Gesetz muss endlich verabschiedet werden. Wir brauchen die doppelte Staatsbürgerschaft. Dass das Gesetz in diesem Jahr nicht verabschiedet wird, heißt nicht, dass es nicht kommt. Wir werden Anfang des Jahres weiter verhandeln und sind nicht weit von einer Einigung entfernt. Ich sehe immer noch eine Chance, dass das Gesetz zu April 2024 in Kraft treten kann. Ich kämpfe dafür.
Ihnen alles Gute und eine ruhige Weihnachtszeit.
Mit freundlichen Grüßen
Hakan Demir
Weitere Fragen an Hakan Demir
Kürzungen in dieser Höhe gefährden die Existenz von vielen Menschen, die im Kulturbetrieb tätig sind.
Für die SPD ist ganz klar: Kein Zurückrudern bei der Staatsangehörigkeitsreform. Dafür haben wir Jahrzehnte lang gekämpft, das ist eine Selbstverständlichkeit für uns. Die Union ist hier auf dem völlig falschen Weg.
Die Annahme weiterer Staatsangehörigkeiten neben der deutschen muss keinem deutschen Amt gemeldet werden, entsprechend auch nicht Ihrer Personalstelle. Sie sind ja weiterhin deutscher Beamter.
Aktuelle Inhaber:innen eines Arbeitssuchvisums sollen genauso wie andere bereits in Deutschland lebende Fachkräfte berechtigt sein, die Chancenkarte aus Deutschland heraus zu beantragen