Wie sieht der Elternnachzug von Blaue Karte Inhaber aus? Wie lade ich meinen Eltern nach Deutschland?
Guten Tag Herr Demir,
am 06.03.2024 wurde mir die Blaue Karte EU genehmigt und ich sollte sie schon in wenigen Wochen zur Hand bekommen. Nun möchte ich meine Mutter aus meinem Heimatland nach Deutschland für unbestimmte Zeit einladen. Mit neuem Gesetz soll dieses Prozess ermöglicht und vereinfacht werden. Aber wie mache ich das? Muss ich den Antrag an lokale Ausländerbehörde stellen oder an das Deutsche Konsulat im Heimatland? Meine Mutter besitzt schon ein 3-Jahres Multivisum für Einreise in BRD. Wenn wir für den Elternnachzug beantragen, kann meine Mutter als Tourist in Deutschland einreisen und das Antragsprozess hier machen? Oder, muss sie das entsprechende Visum zuerst im Heimatland bekommen und dann in Deutschland einreisen? Ich bitte Sie um Aufklärung dieser Frage.
Vielen Dank,
Arstan B.
Sehr geehrter Herr B.,
herzlichen Dank für Ihre Frage.
Wie Sie richtigerweise schreiben, gibt es für ausländische Fachkräfte, die erstmals nach dem 1.3.2024 einen entsprechenden Aufenthaltstitel (z.B. Blaue Karte) erhalten haben, die Möglichkeit zum Elternnachzug. Wenn Sie bzw. Ihre Mutter vollständig für Lebenshaltungskosten, Versicherungen etc. aufkommen können, gibt Ihnen das neue Gesetz die Möglichkeit, dass Ihre Mutter dauerhaft mit Ihnen nach Deutschland kommt.
Der Beantragungsprozess läuft über die entsprechende Auslandsvertretung. Die Deutsche Botschaft in Vietnam hat den Prozess hier sehr übersichtlich beschrieben: https://vietnam.diplo.de/vn-de/service/-/2650000
Eine Beantragung aus Deutschland heraus ist nur bei visumsfreier Einreise (gilt nur für wenige Staaten wie z.B. die USA) oder wenn die Nachholung des Visumsverfahrens unzumutbar ist möglich. Die Hürden hierfür liegen sehr hoch.
Ich gehe also von einer Beantragung über die Auslandsvertretung aus und würde Ihnen empfehlen, mit der zuständigen Deutschen Botschaft in Kontakt zu treten.
Mit freundlichen Grüßen
Hakan Demir
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Wie in den bisherigen meiner Antworten bleibt es dabei: Die Staatsangehörigkeitsreform gilt für alle - sowohl für Ausländer:innen in Deutschland, die sich einbürgern lassen möchten, als auch für Deutsche im Ausland, die eine weitere Staatsangehörigkeit annehmen möchten.
Wenn Sie Ihren Lebensunterhalt durch das Gehalt decken, das sie von ihrem Arbeitgeber beziehen, ist es unerheblich, ob sie dieses Gehalt für Ihren regulären Job oder für die Umschulung beziehen.
Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist schon nach Art. 20a des Grundgesetzes Pflicht der staatlichen Gewalten.
Leider kann ich Ihnen noch keine Updates zur Abschaffung des Sprachnachweises beim Ehegatt:innen-Nachzug nach Deutschland geben.