Hakan Demir
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Frage von Carsten S. •

Ist es nach dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz möglich, eine Chancenkarte zu erhalten (sozusagen umwandeln), wenn man sich mit einem D-Visum zur Arbeitsplatzsuche bereits in Deutschland aufhält?

Hakan Demir
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr S.,

herzlichen Dank für Ihre Nachricht zur Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes. Der bisherige Fokus auf Menschen, die einen Hochschulabschluss oder eine Berufsausbildung, die mit einer qualifizierten deutschen Ausbildung als gleichwertig anerkannt wurde, war aus meiner Sicht zu eng gesetzt und zu bürokratisch. Denn auch Menschen mit ausländischer Qualifikation werden auf dem deutschen Arbeitsmarkt gesucht und sollten die Chance haben, eine Zeit lang oder dauerhaft als Arbeitskraft in Deutschland zu leben. Diesen Kurs haben wir mit der Ampel-Koalition konsequent verfolgt und haben mit der Anerkennungspartnerschaft und der Beschäftigung bei ausgeprägter berufspraktischer Erfahrung neue Möglichkeiten geschaffen, mit Arbeitsplatzangebot nach Deutschland zu kommen. Zur selbstfinanzierten Arbeitsplatzsuche gibt es zudem die von Ihnen angesprochene Chancenkarte. Ich bin froh, dass ich als Berichterstatter für die SPD-Fraktion diese wichtige Reform mit vorantreiben konnte.

In Bezug auf die bestehenden Visa zur Arbeitsplatzsuche (§ 20 Aufenthaltsgesetz) ist es so, dass diese erst einmal bis April 2023 bestehen bleiben. Die Regelung zur Chancenkarte tritt ab 1.5.2024 in Kraft.

Die Übergangsregeln für die Menschen, die sich zum 1.5.2024 mit einem anderen Such-Titel als der Chancenkarte in Deutschland aufhalten, stehen noch nicht fest. Ich setze mich aber dafür ein, dass ab dem Inkrafttreten der Chancenkarte alle Personen mit Suchtitel von den neuen Regelungen zu Probe- und Nebenbeschäftigung profitieren und - falls benötigt - für den längeren Aufenthalt auch ein Wechsel in die Chancenkarte möglich sein wird. 

Mit freundlichen Grüßen

Hakan Demir 

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