Frage an Guido Hoyer von Eveline B. bezüglich Verteidigung
Sehr geehrter Herr Hoyer,
Mich interessiert insbesondere Ihre Einstellung zur Radarproblematik.Die derzeitige Bundesregierung hat bis jetzt nur auf Druck der geschädigten Radaropferun, zu denen mein verstorbener Vater auch zaehlt, reagiert und die Radarkommision ins Leben gerufen. Deren Empfehlungen sollten 1:1 umgesetzt, was aber leider in Wirklichkeit nicht der Fall ist.
Wie stehen Sie zu der Frage der Entschädigung für Bundeswehrangehörige, die im Dienst am Vaterland, ihre Gesundheit und damit auch die ihrer Nachkommen, aufs Spiel gesetzt haben? Wie stehen Sie zu der Lösung,eine Stiftung ins Leben zu rufen, mit der den Betroffenen rasch und unbürokratisch geholfen werden kann ?
nur kurz zur Person meines Vaters:
von 1958-1963 als Radar-Operator taetig, davon die laengste Zeit in Freising. Dort verrichteten die Soldaten ihren Dienst in Zelten (danach waren es abgeschirmte Bunker)ohne jeden Strahlenschutz und waren sogar taeglich auch noch der hoch radioaktiven Leuchtfarbe ausgesetzt. Naehere Details erhalten Sie auch ueber den Radarbund. Vor seiner Dienstzeit war er vollkommen gesund (durch Musterungstersuchung belegbar) Schon waehrend seiner Dienstzeit hatte mein Vater schwere Erkrankungen der Augen, Lunge, danach Darmaerkrankungen, vegetative Dystonie,Zahnausfall,Herz-Kreislaufprobleme,dann OP an der Lunge, 3 Monate spaeter verstarb er auf Kur (mit nur 34 Jahren).Selbst einenRadarunfall hat er erleiden muessen. Trotz alledem werden Antraege weiter abgelehnt. Selbst die mobilen Radaratennen waren so eingestellt, dass auf die Operator-Zelte die volle Radarkeule traf. Es war an der Tagesordnung, dass die Soldaten Sperlinge vor den Zelten aufsammelten, die nachdem sie zu lange auf dem Zeltdach sassen, tot zu Boden fielen. Fuer die Soldaten soll diese Strahlung aber ungefaehrlich gewesen sein ? Wir Kinder leiden unter den Genschaeden unserer Vaeter.
Bitte um kurze Stellungnahme
mfg
Berg Eveline
(werde Ihre Antwort dem Radarbund zur Verfuegung stellen)
Sehr geehrte Frau Berg,
Auch wenn es jahrzehntelang vertuscht wurde (und auch heute noch z.T. versucht wird)so ist es doch Fakt, daß die Bundeswehr in skandalöser Weise das Leben ihrer Angehörigen opferte, indem sie sie fast ungeschützt den Radarstrahlen aussetzte. Ihr Vater ist bei weitem nicht das einzige Opfer!
Ich unterstütze Sie in ihrem Anliegen, für die Betroffenen rasch und unbürokratisch Entschädigungen zu erreichen. Nach dem Verursacherprinzip sind diese Entschädigungen von der Bundeswehr zu bezahlen, ob über eine Stiftung oder nicht. Geld ist genügend vorhanden: Milliardenschwere Rüstungsprogramme dienen der Umwandlung der Bundeswehr zu einer weltweit Krieg führenden Interventionsarmee. Dies ist aber grundgesetzwidrig und politisch falsch. Die Rüstungsprogramme sind daher zu streichen und das Geld kann andersweitig verwendet werden- z.B. für die Entschädigung von Radaropfern.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Guido Hoyer