Frage an Gudrun Kopp von Ulrich D. bezüglich Gesundheit
Was sind sie bereit zu tun zum Erhalt der lippischen Krankenhäuser?
Sehr geehrter Herr Dierßen,
vielen Dank für Ihre Frage, die ich hiermit gerne beantworte.
Das Klinikum Lippe , dessen zentrale Standorte Detmold, Lemgo und Bad Salzuflen sind, ist eines der größten kommunalen Krankenhäuser in Deutschland.
Investitionen am Standort Detmold, wo zuletzt 2012 der Neubau der Familienklinik eingeweiht wurde und in Lemgo, wo derzeit etwa 11 Mio. Euro. in ein Facharztzentrum investiert werden; sowie der Einsatz hochmoderner Technik, stärken die Klinikstandorte. Aber zu einer nachhaltigen medizinischen Versorgung Lippes gehören auch top ausgebildete Ärzte und Pflegekräfte.
Wir müssen Mediziner gewinnen, sich in Lippe anzusiedeln und als Fachleute in einer ländlichen Region tätig zu sein. Gerade an jungen Ärzte mangelt es in Lippe.
Deshalb setze ich mich seit geraumer Zeit gegenüber der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin “kraftvoll“ für die dringend notwendige Einrichtung einer medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld ein. Zur Finanzierung eines solchen Vorhabens hat der Bund bereits eine Pauschale mit den Ländern vereinbart. Nun steht die Entscheidung auf Länderebene an, wiederum den erforderlichen Finanzierungsanteil beizusteuern.
Eine solche medizinische Fakultät hätte zur Folge, dass Ärzte in umliegenden Krankenhäusern, und ausdrücklich auch im Klinikum Lippe, praktisch ausgebildet könnten. Dann bestünde nach Abschluss der Ausbildung auch die Chance, diese Ärzte für die regionale Medizin gewinnen zu können.
Selbstverständlich gehören ein lebenswertes Umfeld wie Schulen, Bildungseinrichtungen, ein breit gefächertes kulturelles Angebot, historische Highlights / Sehenswürdigkeiten, passende Einkaufsmöglichkeiten, eine gute Verkehrsinfrastruktur und eine solide mittelständische Wirtschaft, die Arbeitsplätze bietet, sowie verbraucherfreundliche Innenstädte dazu. In diesen Bereichen hat Lippe viel zu bieten – lediglich bei der Verkehrsinfrastruktur gibt es Nachholbedarf.
Kurzum: Für eine attraktive medizinische Versorgung ist es entscheidend, dass das Land jetzt dringend zugunsten der Region Ostwestfalen-Lippe entscheidet.
Mit herzlichen Grüßen
Gudrun Kopp
Sehr geehrter Herr Dierßen,
zu Ihrer Frage vom 5. Juni 2013 sende ich Ihnen gern noch einen Nachtrag.
Vergangene Woche hat die Koalition ein sofort wirksames Krankenhauspaket in Höhe von 1,1 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Im einzelnen bedeutet das für die Kliniken:
1. Sie dürfen nun den Krankenkassen 1 Prozent ihrer Kosten zusätzlich in Rechnung stellen - das bedeuten 750 Millionen Euro Mehreinnahmen.
2. Zudem hat der Deutsche Bundestag Finanzmittel freigegeben, um steigende Personalkosten, die durch Tariferhöhungen entstanden sind, abzufedern.
3. Im Rahmen eines neuen Hygiene-Förderprogramms können Krankenhäuser nun weiteres Fachpersonal einstellen, um in diesem Bereich Verbesserungen vorzunehmen.
Mit herzlichen Grüßen aus Berlin
Gudrun Kopp