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Frage von Philipp K. •

Frage an Gudrun Kopp von Philipp K. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Kopp,

Ihre grundsätzliche Meinung zum Thema "Unterirdische Co2-Speicherung" habe ich gelesen und ihre Argumentation nachvollzogen. An dieser Stelle würde mich viel mehr interessieren, wie Sie dazu stehen, wenn eine unterirdische Co2-Speicherung im Rahmen von Testprojekten auch in der Region (Ostwestfalen-) Lippe vorgenommen werden würde?

Vielen Dank für Ihre Zeit und Antwort.

Mit freundlichen Grüßen,

Philipp Korting

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Korting,

herzlichen Dank für Ihre Frage.

Wie Sie bereits wissen, setze ich mich seit Jahren für die Erprobung der CCS-Technologie auch in Deutschland ein. Ganz klar ist für mich dabei, dass bereits in der Erprobungsphase strenge Sicherheitskriterien angelegt werden müssen. Bisher ist die unterirdische Einlagerung in Deutschland nur in einigen speziell geeigneten Regionen möglich, vor allem in Nord- und Ostdeutschland - wo die geologischen Bedingungen dafür erfüllt sind. Sind die geologischen Grundbedingungen erfüllt, ist zunächst zu klären, wo am sinnvollsten und sichersten CO2 testweise eingelagert werden könnte. Diese Entscheidung sollten Experten und Politiker unter Einbeziehung der Bevölkerung gemeinsam fällen.

Angesichts aktueller Rekordzahlen bei dem weltweiten Ausstoß von CO2 (laut einer Studie des US-Energieministeriums sind 2010 insgesamt 512 Mio. Tonnen mehr CO2 ausgestoßen worden als 2009; ein Plus von etwa 6%!), ist klar, dass sich weder Deutschland noch die Welt angesichts der internationalen Bemühungen für einen besseren Klimaschutz eine solche Technologiefeindlichkeit leisten können. Betrachtet man die großen Kohlevorräte und den rasch wachsenden Verbrauch aufstrebender Staaten wie China und Indien (beide Staaten decken zusammen etwa 25% der weltweiten förderfähigen Kohlereserven ab; China ist inzwischen der weltweit größte CO2-Emittent mit über 20% des globalen Ausstoßes) dann werden die großen Chancen der CCS-Technologie für das Weltklima deutlich. Wir können Ländern wie China und Indien nicht verbieten, ihre Ressourcen zu nutzen, um ihren Lebensstandard zu erhöhen und wirtschaftlich zu wachsen. Umso wichtiger ist es, die Chancen der CCS-Technologie jetzt nicht bereits im Keim zu ersticken. Wenn CCS im großen Maßstab funktioniert, kann CO2 aus der Kohleverbrennung unterirdisch gespeichert werden, anstatt die Atmosphäre zu belasten.

Und auch in Deutschland wird die Technologie gebraucht, wenn die Energiewende erfolgreich vollzogen werden soll. In Deutschland wird der Grundlast-Strom noch zu 40 Prozent aus Kohle produziert. Angesichts des hohen Anteils von Kohlestrom weltweit kann die CCS-Technologie für Deutschland zudem zum Exportschlager werden. Voraussetzung dafür ist zunächst einmal, dass der Weg frei wird für entsprechende Pilotprojekte.

Mit freundlichen Grüßen
Gudrun Kopp