Frage an Georg Zenker von Siegfried I. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Zenker!
Ich habe folgende Fragen:
1.) Sehen Sie eine Parallele von den Vorgängen um die Liquiditätsprobleme der USA zu der Eurokrise?
2.) Sind die Ursachen der Eurokrise nach Ihrer Meinung im Fehlverhalten der in Schwierigkeiten geratenen EU-Länder zu suchen oder handelt es sich viel mehr um eine Systemkrise?
3,) Ist die Eurokrise ein Thema im Berliner Wahlkampf und wenn ja, was kann die Stadt bzw. das Land Berlin zur Lösung dieses Problems beitragen?
Mit freundlichen Grüßen
S. Ißmayer
Sehr geehrter Herr Ißmayer,
Ihre Fragen sind mit wenigen Sätzen kaum nachvollziehbar zu beantworten. Zu Ihrer ersten Frage: Ja, es gibt Parallelen zwischen der US-Schulden- und der Euro-Krise.
Alle G-7-Staaten (vier EU-Staaten, die USA, Kanada und Japan) haben eine erhebliche Überschuldung im Vergleich zur jährlichen Wirtschaftsleistung: Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Kanada jeweils 80 bis 87 %, USA 100 %, Italien 120 % und Japan 229 %.
Zu Ihrer zweiten Frage: Die Euro-Krise ist eine Systemkrise und wird z. T.
zusätzlich mit hausgemachten Problemen verschärft.
• Verschuldung in Schweden 37,3 %, Dänemark 34,2 %, Finnland 50,8 %
und Schweiz 52,7 %,
• Dagegen: Griechenland 152,3 %, Italien 120 %, Irland 114 %, Portugal
90,6 %,
• Spanien in der Mitte beider Gruppen mit 63,9 %.
• In Griechenland, Italien usw. kam zur Systemkrise, die u. a. auf dem
Zinses-Zins-Effekt basiert, hinzu, daß die für die „Süd“-Länder ab
Einführung des Euro vorübergehend zinsgünstigen Geldmittel zu großzügig
konsumiert wurden.
Zu Ihrer dritten Frage:
BÜRGERBESTIMMTES BERLIN fordert z. B., dass das Berliner Abgeordnetenhaus nach der Wahl folgenden Gesetzentwurf in den Bundesrat einbringt und zur Abstimmung stellt:
• „Das Land Berlin beantragt, dass über die Beteiligung der
Bundesrepublik Deutschland an dem geplanten Europäischen
Stabilisierungsmechanismus ESM (Euro-Rettungsschirm) eine bundesweite
Volksabstimmung in Deutschland durchgeführt wird“.
Zur Vermeidung von Wiederholungen ersuche ich Sie, meine z. T. inhaltsgleichen Ausführungen vom 15.08.2011 auf diesem Portal zu einer Frage von Frau Weber weiter zu lesen.
Veränderung ist möglich und notwendig! Wir Berliner haben am 18. September die Möglichkeit zur Veränderung. Nutzen wir sie!
Viele Grüsse
Georg Zenker