Gabriele Katzmarek, MdB
Gabriele Katzmarek
SPD
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Frage von Thomas M. •

Frage an Gabriele Katzmarek von Thomas M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Katzmarek,

in 18 europäischen Ländern gibt es bei der Organspende das Gesetz der Widerspruchslösung : Jeder ist Spender & wer nicht spenden will, kann widersprechen. In Deutschland gilt die Entscheidung & hier sterben bei der momentanen Gesetzeslage jedes Jahr über 1000 Menschen die auf der Warteliste stehen. Man wartetet in Deutschland z.B. auf eine Niere 7- 10 Jahre & in Spanien oder Österreich dagegen nur 1 Jahr, weil es dort die Widerspruchslösung gibt !
Ich fühle mich als Betroffener in Deutschland benachteiligt - gegenüber den Ländern mit Widerspruchslösung !
Was sagen sie zur Widerspruchslösung ?

Gabriele Katzmarek, MdB
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr M.,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Organspende. Sie sprechen ein sehr sensibles Thema an. Ich möchte versuchen meinen Standpunkt eingehend zu erläutern.

Seit 2011 gehen die Zahlen der Organspenden in Deutschland kontinuierlich nach unten. Das ist besorgniserregend, weil viele Menschen auf eine Spende angewiesen sind. Wir als Politik müssen auf eine Trendwende innerhalb der deutschen Bereitschaft zur Organspende hinwirken.

Die von Ihnen angesprochene Widerspruchslösung halte ich für den richtigen Weg. Ich persönlich befürworte diesen Modus, in dem es jedem und jeder dennoch frei steht, ob er oder sie tatsächlich spenden möchte. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung steht einer Spende grundsätzlich positiv gegenüber, wir dürfen diese Zahl nicht durch bürokratische Hürden verringern. Insbesondere vor dem Hintergrund der Dringlichkeit für viele Menschen auf der Warteliste, ist es für jeden und jede zumutbar sich bezüglich der eigenen Spenderbereitschaft zu äußern.

Allerdings müssen wir auch andere Aspekte im Auge behalten, die die Zahl der Organspenden womöglich verringert. So müssen wir dafür sorgen, dass auch die Vor- und Nachuntersuchungen und Tests in den jeweiligen Kliniken voll und ganz finanziell übernommen werden. Denn Kliniken sollen keine finanziellen Nachteile erleiden, wenn sie sich intensiv darum bemühen, Organentnahmen vorzunehmen.

Sehr geehrter Herr M., dieses Thema wird innerhalb des Deutschen Bundestags und der Bevölkerung, aber auch innerhalb der SPD sehr emotional diskutiert. Letztlich kommt es auf eine Gewissensentscheidung an. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es in nächster Zeit dazu kommen kann, dass die Abstimmung in dieser Sache zu einer reinen Gewissenssache erklärt wird, sodass wir uns intensiv und über die Fraktionsgrenzen hinweg mit diesem Thema beschäftigen werden. In diesen Prozess werde ich Ihre Sicht mit einbringen.

Ich danke Ihnen noch einmal für Ihre Mail und wünsche Ihnen gesundheitlich alles Gute für die Zukunft.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele Katzmarek

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Gabriele Katzmarek
SPD