Gabriele Katzmarek, MdB
Gabriele Katzmarek
SPD
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Frage von Rainer K. •

Frage an Gabriele Katzmarek von Rainer K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Katzmarek,

wie kann es sein, dass die SPD den Einfluss auf Bildung (zusammenarbeit mit religiösen Gruppen, Einführung des Islamunterrichts) fördert. Obwohl religiöses Denken Wissenschaft und Arbeiterschaft unterdrückt. Hier sollte sich die SPD doch an ihre historischen Wurzeln erinnern und sich der Ethik und Würde des Menschen annehmen. Ferner ist an Schulen Religion ab dem Kindergarten allgegenwärtig und Kirchen wehren sich gegen Wissenschaft in Kindergärten. So können Schüler zwar die Schöpfungsgeschichte ehrfürchtig vor Gott (einem Geist vergleichbar mit einer Elfe) wiedergeben aber die Evolutionstheorie wird bestenfalls als Theorie das der Mensch vom Affen abstammt abgetan.
Hier die Frage wann erhält in Schulen Wissenschaftlichkeit Vorrang vor mystischem Denken? Wieso wird der Gottesbezug nicht endlich abgeschaft? Religion mag zwar das einzige ordentliche Schulfach sein, Bildung ist das aber nicht.

Gruß
Rainer Klöpfel

Gabriele Katzmarek, MdB
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Klöpfel,

vielen Dank für Ihre Frage zum Verhältnis von Religion und Bildung. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass ich Ihre Meinung in mehrerer Hinsicht nicht teile.

Religion und Glaube unterdrücken weder wissenschaftliches Denken noch die Arbeiterschaft. Religion ist elementarer Teil des Lebens vieler Menschen und deren Ausübung wird mit der Religionsfreiheit im Grundgesetzt garantiert.

Viele Menschen sind religiös und das ist auch gut so. Für ein gutes Zusammenleben, basierend auf Respekt und Verständnis für die jeweiligen religiösen Unterschiede, ist es meiner Meinung nach wichtig und richtig, dass auch Kinder und Jugendliche in den Schulen etwas über die in Deutschland gelebten Religionen erfahren.

Das Bildungssystem in Deutschland sollte dieses Religionswissen vermitteln. Meiner Einschätzung nach steht dabei die „Wissenschaftlichkeit“ wie Sie es nennen, also die Lehrinhalte nach wissenschaftlichen Erkenntnissen, bei allen unseren Schulen im Zentrum. Von einem Vorrang des „mystischen Denkens“ kann keine Rede sein. Wenn Sie ein konkretes Beispiel haben, wo an einer öffentlichen allgemeinbildenden Schule in Deutschland die Schöpfungsgeschichte als Entstehungsgeschichte des Menschen gelehrt wird und die Evolutionstheorie hingegen abgelehnt wird, können Sie mir dieses gerne zukommen lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele Katzmarek

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