Frage an Gabriele Dobusch von Barbara H. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Dobusch,
als Fahrgast in S-Bahn, Regional- und Fernbahn sorge ich mich um meine und die Interessen anderer Fahrgäste, wenn der Bahnhof Altona an den Diebsteich verlagert wird. Denn es ist schon jetzt klar, dass am Diebsteich weit weniger Züge durchgeschleust werden können und sich die Züge dort stauen werden.
Als Bürgerin mache ich mir Gedanken über Beiträge der Stadt Hamburg zum Klimaschutz, der ja ganz wesentlich mit dem Thema öffentlicher Nah- und Fernverkehr zusammenhängt.
Aber durch den Abbau des vorhandenen Schienennetzes am Bahnhof Altona wird der öffentliche Nah- und Fernverkehr eindeutig ab- anstatt ausgebaut….
Als Anwohnerin in der Nähe des Diebsteichs mache ich mir Sorgen um meine Wohnqualität in den nächsten zehn Jahren, weil schon jetzt klar ist, dass der Ausbau des S-Bahn-Halts am Diebsteich zum Fernbahnhof eine riesige Baustelle mit Staub, Lärm und wesentliche Einschränkungen in meiner Mobilität mit sich bringt (der S-Bahn-Halt am Diebsteich soll für wenigstens ein Jahr gesperrt werden.)
Meine Fragen an Sie:
Meinen Sie nicht auch, dass in Zeiten des Klimawandels der öffentliche Nah- und Fernverkehrsnetz ausgebaut werden muss oder zumindest das vorhandene Schienennetz am Altonaer Bahnhof erhalten werden muss?
Was wollen Sie dafür tun, dass die Autofahrer in Hamburg auf S-Bahnen, Regional- und Fernbahnen umsteigen?
Finden Sie es in Ordnung, dass der geplante neue Bahnhof am Diebsteich zu einer Verschlechterung des Bahnverkehrs beiträgt, weil er neben der Verbindungsbahn zu einem weiteren, neuen Flaschenhals im Regional- und Fernverkehr wird?
Was wollen Sie tun, um meine Mobilität am Diebsteich zu erhalten?
Mit freundlichen Grüßen
B. H.
Sehr geehrte Frau Huber,
zu Ihrer ersten Frage: Natürlich bin ich der Meinung, dass in Zeiten des Klimawandels der öffentliche Nah- und Fernverkehrsnetz ausgebaut werden muss. Ein Ergebnis des seit März 2019 laufenden Faktenchecks rund um die Bahnhofsverlegung ist, dass diese zu einer deutlichen Steigerung des Fahrgastaufkommens führen wird!
zu Ihrer zweiten Frage: Wir haben bereits in den beiden vergangenen Legislaturperioden viel auf den Weg gebracht, um den Menschen den Umstieg auf den ÖPNV, aber auch auf Fahrräder zu erleichtern. Neue Buslinien, neue Haltestellen für Busse, S- und U-Bahnen - barrierefrei! - sowie neue Linien wie die U5 oder S 32 tragen dazu bei, ebenso ein engerer Takt - Ziel ist der Hamburg-Takt mit einem Bus oder einer Bahn alle 5 Minuten überall in Hamburg! Und die Preise bleiben übersichtlich: Schülerinnen und Schüler sollen zukünftig nichts zahlen, Auszubildende und Stuiderende zahlen für das Jugendticket zukünftig 365 EUR im Jahr und Seniorinnen und Senioren können ihr Ticket jetzt rund um die Uhr nutzen.
zu Ihrer dritten Frage: Ihre Mobilitätsmöglichkeiten am Diebsteich werden exorbitant erweitert! Es wird keinen Flaschenhals geben, ganz im Gegenteil: anstatt eines Kopfbahnhofs wie bisher wird die Leistungsfähigkeit des neuen Bahnhofs die Abfertigung von bis zu 31 Zügen je Spitzenstunde ermöglichen! Und auch die S-Bahn-Gleise sollen durch einen 2-gleisigen Tunnel erweitert werden. Und natürlich wird auch die Busanbindung an den neuen Fernbahnhof gegenüber dem jetzigen Zustand optimiert, ebenso Fahrradserviceangebote usw.
Nur in einem Punkt kann ich Sie nicht ganz beruhigen: Ja, es wird Unannehmlichkeiten durch die ganzen Bautätigkeiten geben. Das wird nicht zu vermeiden sein. Zukünftig werden aber Lärmschutzmaßnahmen die Anwohnerinnen und Anwohner schützen.
Mit freundlichem Gruß
Gabi Dobusch