Gabriela Heinrich, SPD-Bundestagsabgeordnete für Nürnberg-Nord
Gabriela Heinrich
SPD
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Frage von Stefan R. •

Frage an Gabriela Heinrich von Stefan R. bezüglich Verkehr

Zum 5G-Netzaubau sind folgende Fakten unstrittig: Ungeklärte Risiken speziell bei Kindern, nicht absehbare Folgen zur Langzeitwirkung, Indizien für Beeinflussung der Gehirn-Durchblutung, der Spermienqualität, DNA-Schädigung etc. Dies erwähnt die Info 049/19 des Wissenschaftlichen Dienstes, die sie sicher erhalten haben

https://www.bundestag.de/resource/blob/651456/6e823f50f134f303e2197e0c823fac22/WD-8-049-19-pdf-data.pdf (S.9, 10)

Seit 2013 verweigern die Rückversicherungen eine Schadensdeckung für Funkstrahlung. Swiss Re warnt vor weiterem Ausbau http://files.newsnetz.ch/upload//3/0/30072.pdf (S.11)

Darf ich Sie konkret nach Ihrer eigenen Meinung fragen: Bei allen Vorteilen des 5G-Ausbaus- darf es angesichts dieser Fakten noch einen Grund geben (und welchen?), die zahlreichen Forderungen von Experten und renommierten Ärzteverbänden nach einem Moratorium für 5G bis zur zweifelsfreien Klärung NICHT sofort umzusetzen? Jeglicher 5G-Netzausbau vor einer Klärung müsste ja einen wichtigeren Grund haben als der in § 2 GG und § 20a GG gewährleistete Schutz der Bevölkerung und der natürlichen Umwelt.

Gesichert nachgewiesen wurde eine Öffnung der Blut-Hirn-Schranke
https://www.diagnose-funk.org/download.php?field=filename&id=560&class=NewsDownload
zwar erst an Laborratten, aber eindeutig unterhalb unserer Grenzwerte. Als gesichert gilt auch die Beeinflussung der Hirnströme am Menschen (Schweizer Bundesamt für Umwelt, zitiert in WD 049/19 Seite 9). Trotzdem kursiert (auch seitens BfU und WD) das irreführende Fazit, 'gesundheitliche Auswirkungen seien nicht eindeutig bestätigt'. Dies impliziert die Auffassung, es sei womöglich gar nicht ungesund, unsere Gehirnströme zu beeinflussen.

Darf ich Sie konkret fragen. Halten Sie persönlich diese Sichtweise für ethisch akzeptabel? Würden Sie ihre eigenen Hirnströme stören lassen? Oder würden Sie es zulassen, die Störung der Blut-Hirn-Schranke, nach den Laborratten, an der Bevölkerung erneut zu testen?

m. f. Grüßen

Gabriela Heinrich, SPD-Bundestagsabgeordnete für Nürnberg-Nord
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr R.,

ich kann verstehen, dass es im Zusammenhang mit dem 5G-Ausbau auch Sorgen gibt. Diese Sorgen nehmen die Bundesregierung und die SPD-Bundestagsfraktion sehr ernst. Deswegen wird das Bundesamt für Strahlenschutz weiterhin Forschungsaufträge diesbezüglich vergeben, Empfehlungen aussprechen und den Ausbau begleiten.

Das Bundesamt für Strahlenschutz geht nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Stand nicht von gesundheitlichen Auswirkungen durch den 5G-Ausbau aus.

Langzeitwirkungen können jedoch nur über einen Zeitraum von Jahrzehnten untersucht und damit festgestellt oder ausgeschlossen werden.

Um gesundheitliche Auswirkungen vollständig und zweifelsfrei ausschließen zu können, müssten wir in Deutschland mit 5G Jahrzehnte abwarten und dann die Erfahrungen aus dem Rest der Welt auswerten. Konsequenterweise müssten wir auch die Nutzung von Mobiltelefonen in Deutschland vorerst verbieten, denn auch in diesem Bereich fehlen noch Langzeiterkenntnisse bezüglich der Auswirkungen auf die Gesundheit. Deutschland – und die Bürgerinnen und Bürger – würde dann aber vom technischen Fortschritt abgekoppelt. Das wäre angesichts des aktuellen wissenschaftlichen Standes unverhältnismäßig.

Die Infos vom Bundesamt finden Sie hier:

http://www.bfs.de/DE/themen/emf/mobilfunk/basiswissen/5g/5g_node.html

In den kommenden Monaten will die SPD-Bundestagsfraktion Sachverständige aus verschiedenen Bereichen – Gesundheit, Umwelt und Naturschutz, Digitale Agenda sowie Wissenschaft und Forschung – einladen und anhören. Dabei wird es darum gehen, wie mit der zu erwartenden Zunahme elektromagnetischer Felder im Alltag der Menschen umzugehen ist und welche Vorsorge, Grenzwerte und Schutzvorschriften notwendig sind.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriela Heinrich, MdB

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