Frage an Frank Richter von Mathias T. bezüglich Deutsche Einheit / Innerdeutsche Beziehungen (bis 1990)
Sehr geehrter Herr Landtagsabgeordneter Frank Richter,
werden Sie an der Sitzung zum "Tag der Deutschen Einheit" am 3. Oktober im Landtag teilnehmen können, weil jemand die Rede halten wird, der von den meisten Bürgerinnen und Bürgern aus Sachsen vertraut?
Wurden Sie zu diesem Thema angesprochen, denn im Vorfeld der "sogenannten Wendebewegung" waren Sie ja mit ganz aktiv mit dabei, für die Interessen der Bürgerinnen und Bürgern?
Mit freundlichen Grüßen
Mathias Thalheim
Sehr geehrter Herr Thalheim,
ich werde an der Feierstunde am 3.Oktober 2020 im Sächsischen Landtag nicht teilnehmen. Die SPD-Fraktion hat in einem Offenen Brief an den Präsidenten Dr. Matthias Rößler mitgeteilt, warum sie die von ihm allein und ohne Beteiligung des Präsidiums vorgenommene Auswahl des Redners für falsch hält. Ich trage diesen Brief vollumfänglich mit. Arnold Vaatz hat ohne Zweifel große Verdienste während der friedlichen Revolution, im Zusammenhang der Entstehung der Sächsischen Verfassung und beim Aufbau des demokratischen Sachsen erworben. In den vergangenen Wochen und Monaten allerdings hat er sich des öfteren mit spaltenden, polarisierenden, der Einheit und dem Zusammenhalt unserer Gesellschaft alles andere als dienlichen Äußerungen hervorgetan. Ich bin gern bereit, mich öffentlich mit ihm auseinanderzusetzen und zu diskutieren. Viele seiner Äußerungen brauchen Widerspruch. Während einer Feierstunde ist Widerspruch allerdings nicht vorgesehen. Sie soll dem Verbindenden, dem Gemeinsamen und der Festlichkeit des Tages dienen. Herr Vaatz hat mit vielen Äußerungen unter Beweis gestellt, dass er für das Gegenteil steht. Herr Vaatz genießt - wie alle in diesem Land - Meinungsfreiheit. Auch ich nehme diese Meinungsfreiheit in Anspruch, in dem ich ihn für den falschen Festredner halte und
der Feierstunde aus diesem Grund fern bleibe.
Frank Richter