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Frage von Karl Dr. H. •

Frage an Florian Ernstberger von Karl Dr. H. bezüglich Umwelt

1. Sehen Sie die Möglichkeit, den Autobahn-Südring zu entlasten:
a) durch die großräumige Umfahrung Münchens durch weiteren Ausbau der Bundesstraße B 15 von Regensburg-Landshut nach Rosenheim in Richtung Salzburg und Brenner
b) durch eine Autobahn-Parallele im Bereich des Ostrings (A 99) zwischen Aschheim und Putzbrunn?
2. Halten Sie es für denkbar, dass zur Verbesserung der Verkehrsstruktur im Münchner Süden lokale und regionale Maßnahmen ausreichen, wie z..B.
a) der geplante Ausbau der Stäblistraße in München
b) die vom "Südbündnis" geforderte Verbindung der Garmischer Autobahn mit der Bundesstraße B 11 (München-Wolfratshausen)
3. Halten Sie die Aufopferung von 500 ha Wald zum Bau eines Autobahn-Südrings für vertretbar?
4. Was halten Sie davon, dass der seinerzeitige Innenminister Beckstein den Auftrag für eine mehr als 500 000 € teure Machberkeitsstudie erteilte, obwohl bereits 2004 der Bundestag im Bundesverkehrwegeplan feststellte, dass hierfür kein Bedarf besteht, und der zeitliche Ablauf so gewählt wurde, dass vor der Landtagswahl Ergebnisse nicht vorliegen können?

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Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr Dr. Hofmann,

Danke für Ihr Interesse. Ich gehe davon aus, dass Sie unter 1. den Autobahn-Ost- bzw. Nord-Ring meinen, da es den Südring ja Gott sei Dank nicht gibt und hoffentlich auch nicht geben wird.

In Ihrer Reihenfolge:

1.a. Dies ist sicher eine Möglichkeit den Verkehr, vorallem Fernverkehr, der jetzt den östlichen/nördlichen Autobahnring, befährt, schon deutlich vor/nach München ab- oder umzuleiten. Dass die dann betroffenen Regionen darüber nicht sehr erfreut sein werden, kann ich mir vorstellen.

1.b. Die Autobahnparalle soll ja vorallem zur Entlastung der B 471 gedacht sein. Dies ist aber eine vordringliche Frage, die die Gemeinden von Aschheim bis Putzbrunn für sich und im Verbund klären müssen. Eine gewisse Entlastung der dortigen Autobahn könnte dabei sicher herauskommen, insbesondere die dann mögliche Entlastung von Ziel- und Quellenverkehr.

2.a. Der Weiterbau der Stäblistraße soll meines Wissens vorallem Forstenried, dem Abbau des Verkehrs Liesl-Karlstadt-Straße, Herterichstraße und dortige Umgebung dienen. Da wären wohl die dortigen Direktkandidaten näher dran.

2.b. Eine Verbindung bei Schäftlarn oder bei Baierbrunn ist meines Wissens in der Diskussion. Die Schäftlarner haben mir oft ihr Leid bezüglich des Durchgangsverkehrs geklagt, aber ich meine, dass ihnen damit nicht ausreichend und speziell geholfen ist und zudem wieder eine neue Straße quer durch unverbaute Natur gebaut werden muss.

3. Nein! Ich (auch als Würmtaler) bin seit eh und je ein Gegner des Südrings.

4. Ich befürworte die Machbarkeitsstudie nur insoweit, weil ich überzeugt bin, dass dann endgültig die Sinnlosigkeit und der Nichtbedarf des Südrings noch deutlicher wird und noch eindeutiger verargumentiert werden kann. Der Preis dafür ist allerdings zu hoch. Wenn ich aber an die zahllosen Gutachten denke, die überall für irgendetwas veranlasst werden, wozu man sich nicht traut, ohne Gutachten Verantwortung zu übernehmen, scheinen mir die Kosten im Verhältnis zu den Kosten des abzulehnenden Südrings deshalb gerade noch verschmerzbar, auch wenn ich zig Projekte wüßte, wo ich das Geld für Besseres verwenden könnte.

Mit besten freien Grüßen

Florian Ernstberger