Portrait von Fabrice Wendt
Fabrice Wendt
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Fabrice Wendt zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Saskia R. •

Frage an Fabrice Wendt von Saskia R. bezüglich Gesundheit

Über die Pflege wird viel geschrieben, jedoch hauptsächlich dann, wenn es nicht gut läuft und Missstände medialisiert werden. Man hört davon, dass Menschen nicht ausreichend versorgt werden, dass Medikamente weggelassen werden und das Essen ausgesetzt wird. Nicht zuletzt, dass Menschen sich wundlegen. Was sind deine Pläne für Bremen für die Pflege, um dem entgegenzuwirken?

Portrait von Fabrice Wendt
Antwort von
DIE LINKE

Liebe Frau R.,

Hauptgrund für solche Missstände ist der allgemeine Pflegenotstand. Es gibt nicht ausreichend Personal, um eine adäquate Versorgung der pflegebedürftigen Menschen zu gewährleisten - wir brauchen hier wesentlich mehr junge Menschen, die sich bewusst für den Beruf der Pflegefachkraft entscheiden und mit Spaß und Freude an diesen tollen Beruf herangehen. Dies Bedarf Aufklärung und eine Form der Renaissance der Branche. Gesetzlich verankern kann man es nicht, dass X Menschen die Ausbildung durchführen müssen - das wäre auch nicht zielführend. Was aber getan werden kann ist die Integration von Gesundheit und Pflege in den Lehrplan von Schulen, z. B. als Wahlpflichtfach, um das Interesse zu wecken und den wahren Aspekt des Berufes zu erkennen. Das muss und sollte die Politik mit den Schulen verhandeln - erste Projekte hierzu gab es bereits an einigen Schulen. Sowohl in Bremen, als auch bundesweit.

Ein weiteres Ziel ist es, das Volksbegehren für mehr Personal im Krankenhaus voranzubringen und abstimmungsfähig zu machen, um das Bremer Krankenhausgesetz ändern zu können - wir benötigen schlicht einen optimierten Personalschlüssel, der sich am wirklichen Bedarf der Stationen und vor allem der Patientinnen orientiert.

Aktuell stehen vor allem viele private Unternehmer in der Kritik mit Dumpinglöhnen eine niedrige Finanzierung der Pflegeplätze zu schaffen - jedoch auf Kosten von Kolleg*innen und Bewohner*innen. Die Privatisierung der gesamten Gesundheitsbranche muss gestoppt werden. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen gehören und öffentliche Hand und dürfen keinen wirtschaftlichen Faktor mehr darstellen, bei dem Profit vor Mensch steht.

Dies sind nur wenige Punkte, an denen gearbeitet werden muss - alles aufzulisten würde den Rahmen sprengen, ich hoffe aber dennoch, Ihre Frage gut genug beantwortet zu haben.

Herzliche Grüße!
Fabrice Wendt