Welche konkreten Maßnahmen haben sie parat für die mehr als mangelhafte Personalsituation in den Kitas?
Wer zuverlässig arbeiten gehen möchte, kann sich mittlerweile nicht mehr auf eine konstante Betreuung durch die Kita verlassen. Vor allem für Menschen die keine Home-Office Option haben ein echtes Problem.
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Als Gewerkschaftsmitglied in der GEW bin ich mit der prekären Lage in Kitas durchaus vertraut. Überlastetes Personal, fehlende Plätze und unzureichende Finanzierung führen dazu, dass Eltern nicht mehr auf eine verlässliche Betreuung zählen können – ein großes Problem, vor allem für Menschen ohne Home-Office-Möglichkeiten. Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen wird viele Menschen, die ihrem Beruf den Rücken gekehrt haben, zurückholen und die Ausbildung attraktiver machen. Deshalb fordere ich:
- Mehr Personal durch bessere Betreuungsschlüssel: Maximal 3 Kinder pro Erzieher*in unter 3 Jahren und maximal 8 Kinder ab 3 Jahren pro Fachkraft.
- Höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für Erzieher*innen, damit der Beruf attraktiver wird und nicht noch mehr Fachkräfte aussteigen. Das geht auch durch flächendeckende Tarifverträge.
- Gebührenfreie Kitas für alle, um Chancengleichheit zu schaffen.
- Bessere Ausbildung für Erzieher*innen und eine faire Finanzierung der Ausbildungsvergütung.
- Entlastung durch mehr Fachkräfte für Verwaltung, Reinigung, Sprachförderung, Inklusion.
Kitas sind der erste Bildungsort für Kinder und dürfen nicht weiter kaputtgespart werden. Wir brauchen ein Kitaqualitätsgesetz, das die Interessen von Kindern, Eltern und Beschäftigten in den Mittelpunkt stellt.