Frage an Eva Lettenbauer von Pascal L. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Hallo Eva,
Wie stellt sich für dich eine Vereinbarkeit von sinnvoller Mietpreisbremse und Limitierung von Flächenversiegelung dar?
Einzeln betrachtet gute Punkte, jedoch wird eine Limitierung des Flächenverbrauches (kann ich mir momentan nur über ein Zertifikatsystem vorstellen) zu höheren Grundstückspreisen führen. Die zusätzlichen Entwicklungskosten werden dann auf Mieten/Pachten umgelegt, um die Renditen für den jeweiligen Immobilienentwickler zu finanzieren. Oder es lohnt sich die Immobilienentwicklung nicht mehr ausreichend und das reduzierte Gewerbe/Wohnraumangebot wird die Preise treiben.
Hallo Pascal,
die Begrenzung auf einen nachhaltigen Flächenverbrauch von 5 ha am Tag lässt für den Wohnungsbau noch viel Luft nach oben. Ludwig Hartmann hat das mal beispielhaft durchgerechnet: In Ballungsräumen werden pro Hektar rund 130 Wohnungen gebaut. Wenn nur die Hälfte (2,5 ha) der 5 ha/Tag für den Bau neuer Wohnflächen verwenden, können wir zukünftig jährlich fast 120.000 Wohnungen bauen. Zum Vergleich: 2016 wurden in Bayern rund 54.000 Wohnungen gebaut. Die Ausnutzung von Leerständen und innerörtlichen Brachflächen, die Umwidmung von freien Gewerbeflächen oder Gebäudeaufstockungen sind in dieser Rechnung noch gar nicht berücksichtigt. Somit besteht kein Grund zur Sorge und auch größere Grundstücke sind möglich. Bei aktuell mindest 11000 ha ungenutzen
Gewerbeflächen, besteht auch für die gewerbliche Entwicklung genug Spielraum.
Beste Grüße
Eva